Dr. Oetker-Gruppe Auf vielen Standbeinen durch die Krise

Vielfältige Sortimentsbereiche und Absatzkanäle sind für die Dr. Oetker-Gruppe eine stabile Basis, um den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu trotzen. Der Verlagerung des Nahrungsmittel-Konsums an den heimischen Tisch und dem damit verbundenen Umsatzplus bei Produkten für den Verzehr zu Hause stehen bei den Bielefeldern deutliche Rückgänge bei der Belieferung von Hotels, Restaurants und Gaststätten gegenüber.

Dienstag, 16. Juni 2020 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Auf vielen Standbeinen durch die Krise
Bildquelle: Oetker

„Wir werden die Krise meistern, sich ergebende unternehmerische Chancen beherzt ergreifen und letztlich gestärkt daraus hervorgehen“, ist sich Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, bei der Vorlage der Geschäftszahlen des vergangenen Jahres sicher. Allerdings dürfte die Corona-Krise deutliche Auswirkungen auf das Ergebnis der Oetker-Gruppe haben, prophezeit Christmann.

2019 setzte die Gruppe 7,4 Milliarden Euro um. Das waren 3,7 Prozent mehr im Vorjahr. An Bedeutung weiter gewonnen hat dabei das Auslandsgeschäft. In Deutschland wurden noch 46,3 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt (Vorjahr: 52,6 Prozent). Der Auslandsumsatz stieg entsprechend von 47,7 auf 53,7 Prozent.

Im Zuge des laufenden Konzernumbaus, Verkauf des Bankhaus Lampe, Abschied von der Container Schifffahrt etc., entfallen inzwischen mit einem Umsatz von 3,9 Milliartden Euro mehr als die Hälfte des Gruppenumsatzes auf die Nahrungsmittelsparte, die ein organisches Wachstum (ohne Zukäufe und Wechselkurseffekte, von 3,5 Prozent verzeichnete. In Deutschland basierte das Plus insbesondere auf einer guten Entwicklung bei Backartikeln, Desserts inklusive Frische sowie TK-Pizza. Im Gegensatz dazu blieb das Geschäft bei Müsli und Einmachprodukten sowie im Bereich Professionals hinter den Erwartungen zurück.

Die Biersparte (Radeberger Gruppe) verzeichnete nach dem Rekordjahr 2018 bereinigt um Sondereffekte einen „geringen Umsatzrückgang“. Insbesondere die regionalen Biere legten zu, während die nationalen Marken Radeberger Pilsner, Jever und Schöfferhofer leichte Absatzverluste hinnehmen mussten. Die Sektkellerei Henkell überschritt erstmals nach der Übernahme des spanischen Anbieters Freixenet 1-Milliarden-Umsatzmarke.