Ernährungswirtschaft Coronavirus sorgt für Einbußen

Spirituosenhersteller Diageo und Lebensmittelkonzern Danone rechnen mit erheblichen Auswirkungen des Coronavirus auf das laufende Geschäft. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnt in Bezug auf die Krise in Italien davor, der Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen Italien und Deutschland könne ins Stocken geraten.

Mittwoch, 26. Februar 2020 - Hersteller
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„Die rasche Ausbreitung des Virus insbesondere im Norden trifft das Wirtschaftszentrum Italiens und sorgt aktuell für zusätzliche Verunsicherung der deutschen Exportwirtschaft“, sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des DIHK der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Noch beträfen die Auswirkungen vor allem Schutzmaßnahmen der Unternehmen für ihre Mitarbeiter vor Ort, so Treier. „Sollten aber Lieferketten unterbrochen werden, dann wären Produktionsausfälle die Folge.“ Der Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen Italien und Deutschland geriete ins Stocken. Täglich gingen unverzichtbare industrielle Vorleistungsprodukte in beide Richtungen über die Alpen, 2019 betrugen die Exporte aus der Bundesrepublik nach Italien über 68 Milliarden Euro, zugleich gingen Importe von gut 57 Milliarden Euro aus dem Land nach Deutschland.

Global aufgestellte Hersteller wie der französische Lebensmittelkonzern Danone oder Spirituosenhersteller Diageo stutzen derzeit ihre Jahresziele für 2020 wegen der Auswirkungen des Coronavirus auf den chinesischen Markt.

In China hat die Ausbreitung des neuartigen Virus laut dpa bereits die Umsätze von Danone im Wassergeschäft sowie im Geschäft mit Babynahrung gedrückt. Danone erzielt dort insgesamt rund ein Zehntel seiner Umsätze. Gingen die Franzosen für das laufende Jahr zuvor von einem flächenbereinigten Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent aus, sollen es nun 2 bis 4 Prozent werden, wie aus einer Unternehmensmitteilung hervorgeht.

Diageo (Smirnoff Wodka, Zacapa Rum, Johnnie Walker Whisky) erwartet, dass der organische Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2019/20 (bis Ende Juni) wegen des Virus zwischen 225 und 325 Millionen Pfund (268,68 bis 388,08 Millionen Euro) geringer ausfallen könne, der organische operative Gewinn um 140 bis 200 Millionen Pfund geschmälert werde. Viele Bars und Restaurants in China seien geschlossen, was seit Ende Januar zu einem erheblichen Einbruch im Geschäft führe. Auch die Ausbreitung des Virus in andere asiatische Länder wie Südkorea sowie das schwächere Reiseaufkommen belaste den Konzern.

Andere Spirituosenhersteller wie Pernod Ricard und Remy Cointreau hatten ihre Prognosen bereits wegen des Coronavirus gekürzt.