Südzucker Verfall der Zuckerpreise verhagelt das Geschäft

Europas größter Zuckerproduzent Südzucker leidet unter den niedrigen Weltmarktpreisen für Zucker, hält aber dennoch an seinen Jahreszielen fest. Wie der Konzern in Mannheim mitteilte, sank der Umsatz im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende August auf 3,31 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 3,48 Milliarden Euro.

Donnerstag, 10. Oktober 2019 - Hersteller
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Bildquelle: Südzucker

Das operative Ergebnis brach um fast 47 Prozent auf 74 Millionen Euro ein. Der Rückgang sei im Wesentlichen auf die Verluste im Segment Zucker zurückzuführen, hieß es. Für das gesamte Geschäftsjahr peilt Südzucker bei einem Umsatz von 6,7 bis 7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von null bis 100 Millionen Euro an – trotz erwarteter Verluste von 200 bis 300 Millionen Euro im umsatzstärksten Segment Zucker. „Wir sind optimistisch, dass wir beim Ergebnis in der Mitte des Korridors landen“, sagte ein Südzuckersprecher. Dabei setzt das Unternehmen mit rund 20.000 Mitarbeitern vor allem auf die Segmente Bio-Ethanol und Spezialitäten (Stärkeprodukte). Allein für seine Bio-Ethanol-Tochter CropEnergies rechnet der Konzern im Gesamtjahr mit Erlösen von 820 bis 860 Millionen Euro und einem operativen Ergebnis von 50 bis 75 Millionen Euro. Im zweiten Geschäftsquartal hatte die Sparte ihren Gewinn auf rund 21,2 Millionen Euro mehr als vervierfacht. Die Sparte Frucht – Fruchtsaftkonzentrat und Fruchtzubereitungen etwa für Joghurt – verzeichnete im ersten Halbjahr bei gleich bleibendem Umsatz ein niedrigeres operatives Ergebnis.

Der niedrige Weltmarktpreis macht den Mannheimern schwer zu schaffen. Er liegt für eine Tonne Zucker derzeit bei weniger als 300 Euro; 2016 waren es noch mehr als 500 Euro.