Kontrolle Hygiene ist ein Problem

Mehr als 70 Prozent der im Jahr 2018 bei den Betriebskontrollen festgestellten Verstöße gibt es bei der allgemeinen Betriebshygiene und dem Hygienemanagement. Insgesamt haben die Lebensmittelkontrolleure der Bundesländer 504.730 Betriebe unangekündigt überprüft, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilte.

Mittwoch, 25. September 2019 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Hygiene ist ein Problem
Bildquelle: Geisler

Die Beanstandungsquote sank von 13,6 im Jahr 2017 auf 12,6 Prozent. Außerdem untersuchten die Behörden 366.986 Proben, davon entfielen 97,6 Prozent auf Lebensmittel und 2,4 Prozent auf Bedarfsgegenstände mit Lebensmittelkontakt. Am häufigsten wurde gegen die Vorschriften der allgemeinen Betriebshygiene mit 49,7 Prozent aller Beanstandungen verstoßen. Dahinter folgen Mängel im Hygienemanagement der Betriebe mit 23,5 Prozent. Die meisten Verstöße gab es wie 2017 bei den Dienstleistungsbetrieben: 67,5 Prozent aller Beanstandungen entfielen auf Gastronomiebetriebe und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung wie Kantinen. Auf Platz 2 folgt der Einzelhandel mit 21,1 Prozent aller Beanstandungen. Insgesamt wurden 2018 41,6 Prozent der in Deutschland 1.213.980 registrierten Betriebe (2017: 1.217.198) kontrolliert.

Insgesamt wurden 47.609 der 366.986 untersuchten Proben von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen mit Lebensmittelkontakt im Jahr 2018 beanstandet. Damit blieb die Beanstandungsquote mit 13 Prozent konstant (2017: 12,9 Prozent). 358.339 Proben Lebensmittel einschließlich Zusatzstoffe wurden untersucht. Auf die sechs Hauptnahrungsmittelgruppen entfallen 52,7 Prozent der Proben: Die mit Abstand meisten Proben wurden bei „Fleisch, Wild, Geflügel und Erzeugnisse daraus“ genommen, und zwar 62.782-mal. Bei 15,7 Prozent davon wurden Verstöße festgestellt. Die höchsten Beanstandungsquoten wiesen wie bereits im Vorjahr „Lebensmittel für besondere Ernährungsformen“ wie Schlankheits- und Nahrungsergänzungsmittel mit 23,1 Prozent (2.118) sowie „Zuckerwaren“ mit 19 Prozent (2.046) auf. Generell sind Verstöße bei der Kennzeichnung/Aufmachung der häufigste Anlass für eine Beanstandung (60,3 Prozent), gefolgt von mikrobiologischen Verunreinigungen (16,6 Prozent).