Bayerischer Brauerbund Pfand erhöhen!

Der Bayerische Brauerbund fordert höheres Flaschenpfand . Das soll auch die Umkehr der Branche weg vom Mengendenken und hin zu mehr Wertschätzung und Wertschöpfung bei Bier fördern.

Donnerstag, 21. Februar 2019 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Die Qualität der Flaschen im Mehrwegpool ist den bayrischen Brauern eine Zitrone im Weißbier. „Die Anmutung vieler Flaschen lässt zu wünschen übrig. Längst nicht jeder, der Poolgebinde nutzt, leistet auch einen Beitrag zur Poolpflege, in der unansehnlich gewordene Flaschen gegen Neuglas ersetzt“, so Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes. Acht Cent Pfand sei hier ein viel zu geringer Anreiz für den Handel, Leergut zu sortieren. Schneider: „Wenn man dann noch bedenkt, dass die Kosten des Rücktransports mit dem attraktiven Erlös für das Kunststoffgranulat von geshredderten Kästen konkurrieren, wird der Handlungsbedarf in Richtung Pfanderhöhung offensichtlich – bei allen Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung.“

Als „skandalös“ bezeichnete der Präsident einmal mehr das vergangene Woche gefällte Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushaltsbegleitgesetzes (https://lebensmittelpraxis.de/industrie-aktuell/23922-bayerischer-brauerbund-empoerung-ueber-unrechtmaessige-steuern-2019–02–15–09–56–40.html). Herausfordernd seien Protektionismus und drohende Handelsbeschränkungen, die den Export gefährden, der Klimawandel, der in den beiden vergangenen Jahren bereits zur Verknappung von Rohstoffen wie Hopfen und Braugetreide geführt habe.

Den Erfolg der Craft-Biere nennt der Präsident als positives Beispiel, wie die Branche mit Spezialitäten, Innovation und Qualität aus der Mengendenke nach abgesetzten Hektolitern inkl. „Preisverhau“ herauskommt und stattdessen den Wert des Bieres wieder in den Fokus rückt. Schneider: „Wenn der Markt kein Mengenwachstum mehr hergibt, müssen wir uns dringend um Wertzuwachs kümmern.“

Mit einem Plus von drei Prozent auf knapp 25 Millionen hl, schnitten 2018 die bayerischen Brauereien besser ab als der Bundesschnitt. Die deutschen Brauer gesamt konnten vergangenes Jahr den Bierabsatz (ohne alkoholfreies Bier und Malzgetränke) leicht um 0,5 Prozent auf gut 94 Millionen hl steigern. Gründe für Wachstum: heißer Sommer und Fußball-WM.