Westfleisch Steigt bei „Pro Weideland“ ein

Westfleisch macht beim Label „Pro Weideland“ mit. Innerhalb des ersten Jahres will das Unternehmen 2.000 Tiere integrieren und zahlt pro Weidekuh 15 Euro extra an die Milchbauern. Die Kühe stammen vorrangig von Landwirten aus dem Raum Oldenburg/Ostfriesland und den umliegenden Weideregionen.

Dienstag, 29. Januar 2019 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Seit November vergangenen Jahres erhalten Verbraucher neben Milch, Butter und Käse nun auch Produkte aus Rindfleisch mit dem Label „Pro Weideland“, das als Gütesiegel für Weidehaltung Maßstäbe setzt. Zu den gelabelten Rindfleisch-Produkten zählen Hackfleisch, Burger-Patties und Gulasch. Das Fleisch wurde vor drei Monaten zunächst in ausgewählten Lebensmittelmärkten in Hamburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern eingeführt. Die Vermarktung sei gut angelaufen, „die Resonanz durchweg positiv“, bilanziert Heribert Qualbrink, Einkaufsleiter Landwirtschaft bei Westfleisch. Er ergänzt: „Das Konzept basiert auf einem engen Austausch mit der – ebenfalls genossenschaftlichen – Molkerei Ammerland, um weitere Mehrwerte für Landwirte zu schaffen, die sich im ‚Pro Weideland‘-Label engagieren.“ Die Tiere haben ganzjährige Bewegungsfreiheit, grasen an mindestens 120 Tagen 6 Stunden lang auf der Weide und erhalten nur gentechnikfreies Futter. Pro Kuh und Jahr müssen mindestens 2.000 m² Grünland und davon mindestens 1.000 m² Weidefläche zur Verfügung stehen. Dr. Arno Krause, Geschäftsführer des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen, betont, dass kein anderes Label so streng wie dieses Gütesiegel die Vorgaben für Weidemilch- und Weidefleisch-Produkte regelt. EU-weit gäbe es keine einheitlichen Kriterien. Das grüne Rundsiegel „Pro Weideland“ ist Eigentum des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen e.V. mit Sitz in Ovelgönne. Es wird von der Pro Weideland GmbH verwaltet. 2017 wurde das Gütesiegel eingeführt. Die Molkerei Ammerland stieg als erste Molkerei in das Programm ein. Ihr folgten weitere aus ganz Deutschland sowie Friesland Campina aus den Niederlanden. Hinter dem Label stehen der „BUND“, „ProVieh“, die Universität Göttingen sowie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Ziel ist es, die Vielfältigkeit der Produktionssysteme in der Milchwirtschaft zu erhalten und die Weidehaltung als naturnahe Haltungsform mit ihren positiven Einflüssen auf Umweltschutz, Tierwohl und Biodiversität zu stärken.