EU Will strengere Pestizid-Kontrollen

Als Reaktion auf die umstrittene Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat bis 2022 hat ein Sonderausschuss des EU-Parlaments strengere Prüfmechanismen für Pestizide gefordert. Künftig sollen Studien zu den Wirkstoffen besser öffentlich zugänglich sein, wie es in dem Bericht heißt, den der Ausschuss am Donnerstag mit großer Mehrheit verabschiedete.

Freitag, 07. Dezember 2018 - Hersteller
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Außerdem sollen künftig nicht mehr die Hersteller der Mittel darüber entscheiden, welches Land für die Zulassung zuständig ist. Stattdessen soll die EU-Kommission mehr Mitspracherechte bekommen.

Der Sonderausschuss mit 30 Mitgliedern war Anfang des Jahres ins Leben gerufen worden. Voraussichtlich im Januar wird sich das gesamte EU-Parlament mit dem Thema befassen. Mit den Vorschlägen wolle man für mehr Unabhängigkeit, Transparenz und damit mehr Vertrauen sorgen, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Norbert Lins (CDU), Berichterstatter im Ausschuss. Er betonte aber auch, dass das EU-Zulassungsverfahren bereits jetzt das strengste der Welt sei.

Die EU-Mitgliedstaaten hatten das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im November 2017 für fünf weitere Jahre zugelassen, was europaweite Proteste auslöste. Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen.