Zigarettenverband Jugendschutz verstärken

Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) kündigte bei der Messe Inter-Tabac eine weitere Intensivierung seiner Jugendschutz-Aktivitäten an. Geplant sind Schulungen für die Mitarbeiter im Handel. Zugleich appellierte er an Bundesminister Peter Altmaier, die aufgrund neuer EU-Vorgaben an deutschen Standorten drohende Gefährdung der Exportproduktion für Drittstaaten zu verhindern.

Freitag, 21. September 2018 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Carsten Hoppen

Kinder und Jugendliche in Deutschland konsumieren immer seltener Tabakprodukte. Seit 2001 ist ein kontinuierlicher Rückgang des Anteils von Kindern und Jugendlichen, die rauchen, zu verzeichnen. Der Anteil sank um mittlerweile mehr als 20 Prozentpunkte auf zuletzt nur noch 7,4 Prozent 2016 (Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung). Der Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbands (DZV),Jan Mücke, begrüßte diese Entwicklung. In diesem Jahr wurden bislang fast 500.000 Jugendschutz-Aufkleber im Handel verteilt. Der Jugendschutz soll weiter verstärkt werden: Dazu wird laut Mücke bis zum Herbst das webbasierte Schulungsprogramm „Jugendschutz im Tabakwaren- und E-Zigaretten-Handel“ vorbereitet, um die dort tätigen Verkäuferinnen und Verkäufer bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen.

Vor dem Hintergrund der Einführung eines neuen Rückverfolgbarkeitssystems für Tabakprodukte zum 20. Mai 2019 in der Europäischen Union warnte DZV-Geschäftsführer Mücke vor drohenden Exporthemmnissen für die deutsche Tabakwirtschaft. Das technisch hochkomplexe System soll den Weg jeder einzelnen Zigarettenpackung über die gesamte Lieferkette, vom Hersteller bis zum Handel, erfassen. Aufgrund einer fehlenden Harmonisierung mit außereuropäischen Tracking-&-Tracing-Regimen sei jedoch die Ausfuhr von Ware in eine Reihe von Drittstaaten akut gefährdet.

Mücke forderte daher Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf, gemeinsam mit der EU-Kommission endlich eine Regelung für die deutschen Industriestandorte zu schaffen: „Deutschland ist in der EU der größte Exporteur von Tabakwaren. Die deutschen Produktionsstandorte und hier besonders die kleinen und mittelständischen Hersteller werden ohne Not gefährdet, wenn künftig ein erheblicher Teil der Exportproduktion in Länder außerhalb der EU verlagert oder sogar – wie im Fall der Mittelständler – aufgegeben werden müsste.“ Es sei dringend erforderlich und zugleich rechtlich ohne weiteres möglich, für den Export vorgesehene Tabakwaren, die sich bis zur Ausfuhr unter ständiger zollamtlicher Überwachung befinden, vom EU-Rückverfolgbarkeitssystem auszunehmen.