Dürreschäden Bund will Bauern helfen

Der Bund plant wegen der starken Dürreschäden Hilfen für betroffene Landwirte. Angesichts von Ernteschäden ‚nationalen Ausmaßes‘ soll es 150 Millionen bis 170 Millionen Euro ergänzend zu Länderprogrammen geben, sagte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU, Foto). Insgesamt soll die Unterstützung mit den Ländern 340 Millionen Euro betragen.

Mittwoch, 22. August 2018 - Hersteller
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Bildquelle: Lissa Peters

Die Ernteschäden hätten ein ‚nationales Ausmaß‘, so die Ministerin. Bundesweit seien rund 10 000 Betriebe so sehr betroffen, dass sie in ihrer Existenz bedroht seien – etwa jeder 25. Hof. Generelle Schwelle für Hilfen ist, dass in einem Betrieb mehr als 30 Prozent der durchschnittlichen Jahreserzeugung zerstört sind. Zuletzt hatte der Bund 2003 wegen einer Dürre Hilfen gezahlt.

Angesichts der starken Trockenheit in vielen Regionen Deutschlands fuhren die Bauern eine deutlich schlechtere Ernte ein. Bei Getreide ergebe sich in diesem Jahr eine Menge von 35,6 Millionen Tonnen und damit ein Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Deutsche Bauernverband mit. Hinzu kämen Einbußen bei Kartoffeln, Zuckerrüben und vor allem beim Anbau von Tierfutter.

Der Bauernverband hatte Unterstützung von einer Milliarde Euro gefordert. . In einigen Regionen lägen Ernteverluste zwischen 50 und 70 Prozent bis hin zu Totalausfällen.

 

Bauernpräsident Joachim Rukwied sprach von einer «miserablen Getreideernte». Daher sei es dringend geboten, dass Bund und Länder ein Hilfsprogramm mit Unterstützungsmaßnahmen für die betroffenen Betriebe rasch auf den Weg bringen. Höhere Erzeugerpreise für Getreide an den internationalen Märkten seien dringend erforderlich.

 

Ackerbauern mit großen Einbußen profitierten aber nur begrenzt, wenn sie keine nennenswerten Mengen zu höheren Preisen absetzen könnten. Der Verband hat Hilfen von bis zu einer Milliarde Euro gefordert.

Akute Probleme haben auch viele Viehhalter, bei denen Futter knapp zu werden droht. Wegen der Dürre ist einmal gemähtes Gras nun vielfach nicht für den sonst üblichen zweiten und dritten Schnitt nachgewachsen. Julia Klöckner hat deswegen bereits Erleichterungen auf den Weg gebracht, damit zusätzliche Flächen zum Gewinnen von Futter genutzt werden können.