Unilever Rotterdam wird Hauptsitz

Der niederländisch-britische Konsumgüterkonzern Unilever wird seinen Hauptsitz in den Niederlanden aufschlagen. Das zweite Hauptquartier in London verliert nach fast 100 Jahren seinen Status. Damit sollen Strukturen vereinfacht werden. Der Hersteller etwa von Magnum-Eis, Dove-Seife oder Lipton-Tee hatte dies seinen Aktionären versprochen, nachdem 2017 ein Übernahmeversuch des US-Konzerns Kraft Heinz abgeschlagen worden war.

Freitag, 16. März 2018 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Die britische Regierung teilte am Morgen mit, der Schritt habe nichts mit dem Brexit zu tun. Auch Konzern-Chef Paul Polman betonte, dass diese Entscheidung die kommenden 30 bis 40 Jahre betreffe und nicht von der heutigen Politik abhänge.

Mitgespielt aber hat nach Konzernangaben die geplante Abschaffung der Dividendensteuer in den Niederlanden. Die Mitte-Rechts Koalition hatte dies damit begründet, dass die Niederlande attraktiver für multinationale Konzerne würden. Die Maßnahme, die jährlich rund 1,4 Milliarden Euro kosten würde, trifft jedoch auf Widerstand bei der Opposition.

Der Konzernsitz in London bleibt laut Pohlmann erhalten. Für die Arbeitnehmer wird sich kaum etwas ändern. Die Konzernspitze schätzt, dass nur rund 100 Mitarbeiter in die niederländische Hafenstadt umziehen werden. Zudem soll in der britischen Hauptstadt die Zentrale für das Geschäft mit Schönheits- und Pflegeartikeln (Beauty & Personal Care) platziert werden. Unilever definiert nun drei Säulen. Hinzu kommen noch Haushaltsmittel (Home Care) und Lebensmittel (Foods & Refreshments). Mit dem Umbau will der Konzern bis 2020 etwa 6 Milliarden Euro einsparen.