Camembert-Käse Einigung auf Kompromiss bei der Bezeichnung

Nach jahrelangem Streit um die Bezeichnung von Camembert-Käse aus der Normandie hat sich die Branche auf einen Grundsatz-Kompromiss geeinigt. Eine einheitliche Herkunftsbezeichnung soll bis 2021 auf den Weg gebracht werden, teilte das nationale Ursprungs- und Qualitätsinstitut (Inao) mit.

Montag, 26. Februar 2018 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Dicke food makes fun

Bisher ist der Weichkäse sowohl mit der Bezeichnung „AOP (appellation d‘origine protegée) Camembert de Normandie“ als auch mit dem Hinweis „Hergestellt in der Normandie“ erhältlich, heißt es weiter. Camenbert-Käse die „Hergestellt in der Normandie“ tragen, müssen demnach weniger strenge Produktionsvorschriften einhalten. Das Siegel werde vor allem von Großproduzenten genutzt. Kleinere Unternehmen nutzten hingegen häufig das Siegel „Camembert de Normandie“.

Laut Inao haben Die Produzenten des Camemberts „hergestellt in der Normandie“ zugesagt künftig ebenfalls den strengeren Pflichtenkatalog einzuhalten. Der Kompromiss bedeutet französischen Medien zufolge, aber auch, dass Camembert mit dem künftigen Siegel nicht mehr unbedingt mit Rohmilch hergestellt werden müsse. Es könne zukünftig auch pasteurisierte Milch eingesetzt werden. Im Gegenzug müssten sich Großproduzenten dazu verpflichten, dass ein Teil der Milch von normannischen Kühen aus der Region stamme. Das Inao äußerte sich nicht im Detail zu den neuen Vorgaben, sprach aber von einer „Normandisierung“ der Viehherden, Weideflächen und Käseherstellung.