Henkel Waschmittel schwächeln

Das Geschäft mit Klebstoffen legt stark zu – während es für andere bekannte Verbrauchsartikel etwas weniger rund läuft: Bei der Vorstellung der Zahlen fürs dritte Quartal sprach Henkel-Chef Hans Van Bylen (Foto) von einem zunehmend herausfordernden Umfeld. Der Konzern habe aber dennoch zulegen können.

Dienstag, 14. November 2017 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Henkel

Persil- und Schwarzkopf-Hersteller Henkel kann weiter auf sein Klebstoff-Geschäft bauen. Eine starke Nachfrage insbesondere aus der Elektronik-Industrie ließ im dritten Quartal den Umsatz der größten Tochter des Konzerns ansteigen. Schwieriger hatte es die Sparte für Wasch- und Reinigungsmittel, wo Henkel nicht so viel erzielte wie von Branchenbeobachtern erhofft. In der Kosmetik machte sich außerdem der starke Wettbewerb bemerkbar. Die Gesamtjahresprognose für den Gewinn hob Van Bylen jedoch an.

Der Umsatz von Henkel stieg zwischen Juli und September vor allem durch Zukäufe um 5 Prozent auf knapp 5 Mrd. Euro. Übernahmen und den Einfluss von Wechselkurseffekten herausgerechnet, wuchs Henkel um 3 Prozent. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich um 7,1 Prozent auf 897 Mio. Euro – was weniger war, als Experten erhofft hatten. Unter dem Strich sorgten Umbaukosten und Aufwendungen für die Integration des zugekauften Waschmittelherstellers Sun Products für einen Rückgang beim Nettogewinn um gut 2 Prozent auf 564 Mio. Euro.

Besser als erwartet lief es für Henkel mit Klebstoffen. Die Düsseldorfer sind hier Marktführer und profitierten entsprechend von einem Aufschwung in der Industrie. Die Erlöse legten in diesem Bereich um 4,5 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro zu.

Mit Wasch- und Reinigungsmitteln wie Persil, Pril oder Perwoll wuchs Henkel um 10,6 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro, was aber überwiegend an Zukäufen lag. Ohne die Übernahmen betrug das Plus nur 1,8 Prozent, was bislang das schwächste Quartalswachstum in diesem Jahr war. Mit Kosmetik setzte Henkel 2,8 Prozent weniger um. „Die Rahmenbedingungen in der Konsumgüterindustrie werden schwierig blieben“, so Van Bylen.