Kükenschreddern Geschlechtsbestimmung im Ei möglich

Die Praxis, männliche Küken zu schreddern, dürfte in den nächsten Jahren enden. Dafür sorgt ein neues Verfahren, das gestern der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Freitag, 07. Juli 2017 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Der Hintergrund: Pro Jahr werden allein in Deutschland rund 45 Millionen männliche Küken der Legehennenrassen getötet, weil sie keine Eier legen und es unwirtschaftlich ist, die Tiere zu mästen. Einige der sogenannten Bruderhähne werden derzeit im Rahmen von Pilotprojekten aufgezogen. Dies erscheint Experten aber aktuell keine Lösung für den Massenmarkt zu sein. Mit den Fördergeldern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wird Grundlagenforschung finanziert   mit dem Ziel, ein praxistaugliches Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brut-Ei zu entwickeln. Diesem Ziel sind die Forscher nun ein Stück näher gekommen, wie Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Professor Dr. Almuth Einspanier von der Universität Leipzig und Dr. Ludger Breloh von der REWE Group erstmals in einer Brüterei im Landkreis Oldenburg gestern zeigten. Sie stellten das "endokrinologische Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Brut-Ei" vor.

Dabei wird dem Ei mittels einer feinen Injektionsnadel Flüssigkeit entnommen, anhand derer mit einem Marker das Geschlecht des künftigen Kükens bestimmt werden kann. In aktuellen Versuchsreihen mit dem ersten Prototypen liegt die Genauigkeit der Bestimmung des Geschlechts bereits sehr hoch und erreicht mindestens die in der Praxis geforderten 95 Prozent. Das endokrinologische Verfahren hat somit das Potenzial, in den nächsten Jahren die Praxis des Tötens von männlichen Legehennenküken zu überwinden, so die Wissenschaftler.

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