Christmann soll nach einer Pressemeldung der Bielefelder im Laufe des nächsten Jahres den Vorsitz der Geschäftsführung des Nahrungsmittelunternehmens Dr. Oetker als auch die Vertretung der Nahrungsmittelsparte in der Gruppenleitung übernehmen. Ende 2016 muss Richard Oetker die Konzernleitung laut Statut mit 65 Jahren aufgeben. Dabei soll es nach Angaben eines Oetker-Sprechers auch bleiben. Wann genau dagegen Christmann von Richard Oetker die Stammsparte Lebensmittel übernimmt, sei dagegen noch offen.
Als schwere Bürde für Christmann gilt eine Millionen-Kartellstrafe aus seiner Zeit bei der Radeberger-Gruppe. Der Manager soll an Preisabsprachen auf dem deutschen Biermarkt beteiligt gewesen sein. Er bestreitet ein Mitwissen. Am Oberlandesgericht Düsseldorf ist eine Klage gegen die Strafe anhängig.
Die Oetker-Gruppe, zu der Lebensmittel, Bier, Sekt, Hotels und eine Chemie-Tochter zählen, steigerte ihren Umsatz im vergangenen Jahr um fast 12 Prozent auf 12,2 Mrd. Euro. Zuletzt hatte das Unternehmen angekündigt, seine Reederei-Sparte Hamburg Süd 2017 an das dänische Unternehmen Møller-Maersk zu verkaufen. Mit diesem Schritt bricht rund die Hälfte des Konzern-Umsatzes weg.