Inhaltsübersicht
1. Beschreiben Sie den Weg von der Idee zum fertigen Produkt.
2. Wie messen Sie den Erfolg?
3. Wie hoch ist der Umsatzanteil von Produkten, die maximal 24 Monate am Markt sind?
{tab=H. Quernheim}
Holger Quernheim, Geschäftsführer Vertrieb für die Consumer Products Division von L’Oréal Deutschland
Das Streben nach Schönheit verbindet alle Menschen. Doch die Pflegerituale können sich von Land zu Land deutlich unterscheiden. Wer genau hinsieht, entdeckt parallele Schönheitswelten, geprägt von ethnischen, sozialen und kulturellen Besonderheiten. Entsprechend speziell sind auch die Erwartungen an Kosmetikprodukte. L’Oréal erforscht seit Jahrzehnten die Pflegegewohnheiten von Menschen rund um den Globus. „Geokosmetik“ nennen wir diese Expedition. Wissenschaftler beobachten und interviewen freiwillige Testpersonen zu ihrer täglichen Beauty-Routine in sogenannten in „Badezimmerlaboren“. Diese entsprechen einem durchschnittlichen Badezimmer des Landes, sind aber mit Kameras ausgestattet. Während der Beobachtungsstudien erfassen die Wissenschaftler lückenlos den gesamten Ablauf einer Produktanwendung und befragen anschließend den Probanden im Detail sowohl zu der Anwendung als auch zum erzielten Kosmetikergebnis. Zudem werden die ethnisch bedingten biologischen Unterschiede von Haut und Haar untersucht. Die Erkenntnisse der Forscher geben Impulse für die Entwicklung neuer Kosmetika. Das Ziel: nicht ein Produkt für alle, sondern für alle das passende Produkt.
{tab=J. Grunenwald}
Jean Grunenwald, Regional Director, Mid North Europe, Nestlé Purina Petcare
1. Der Weg beginnt bei unserem hohen Investment in Konsumenten- und Shopper-Studien. Diese Insights stellen eine wichtige Grundlage für unsere Innovationen dar. Das tiefe Verständnis für die rationalen und emotionalen Wünsche der Verbraucher führt dazu, dass wir maßgeschneiderte Neuheiten entwickeln, die wesentlich zu unserem überproportionalen Erfolg beitragen. Wir wissen z. B., dass immer mehr Menschen ihren Hund oder ihre Katze als vollwertiges Familienmitglied bzw. Partner an ihrer Seite betrachten. Das Wohlbefinden und die Gesundheit ihrer Tiere sind ihnen extrem wichtig. Ein Beispiel für die Kombination von gefühlsbetonten Aspekten und der Berücksichtigung der Ernährungsbedürfnisse ist unsere Marke Beneful. Sie steht für eine ausgewogene Balance von Geschmack und Gesundheit und bedient damit die beiden wichtigsten Kundenwünsche nach „Verwöhnen“ und „ausgewogener Ernährung“.
2. Wir erwirtschaften heute ein Viertel unseres Umsatzes mit Produkten, die wir in den vergangenen drei Jahren frisch auf den Markt gebracht haben.
3. In den Segmenten, in denen wir mit Innovationen antreten, wollen wir gewinnen. Unser Ziel ist, dass die Zuwachsraten unserer Produkte deutlich über dem Marktwachstum liegen.
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Jürgen Mäder, Edeka Südwestfleisch, Geschäftsführer, Rheinstetten
1. Innovationen kommen durch die Beobachtung von Markt und Kundenverhalten sowie durch gesellschaftliche Entwicklungen. Einfluss haben Trends wie der Gesundheitstrend, aber auch das „schick sein“ wollen. Am meisten Spaß haben wir mit neuen Produkten, wenn wir ganz nah an Herd, Pfanne und Kochtopf sind, sprich am Genuss-Wert. Jeder, vom Vorstand bis zum Produktionsmitarbeiter, kann sich bei uns einbringen, keine Idee ist verrückt genug. Wichtig sind Anregungen, die von Kaufleuten und aus Märkten kommen. Steak No 1 ist ein Beispiel: Es gab den Wunsch nach der alten Handwerkskunst der Metzgereien, gepaart mit Lifestyle-Aspekten wie Grillen und Genuss. Der Weg geht von der Idee, über das „Anzünden der Mannschaft“, die Produktentwicklung, in den Sortimentskreis und über Messen und Börsen in den Markt.
2. Vieles testen wir, teils über Marktforschung, Kundenbefragung usw. zuerst intern und dann in einigen Märkten. Vieles geht aber auch direkt in den Markt, weil wir alle Beteiligten bei uns haben.
3. Einige neue Produkte entwickeln sich schwer, weil sie erklärungsbedürftig sind. Andere starten gleich durch. Eine Erkenntnis: Das Hauptgeschäft läuft mit den Fleisch- und Wurst-Klassikern.