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- Ist heute noch die Einordnung in Ost-/West-Marken spürbar?
- Wird in Zukunft die Verwurzelung in einer Region noch eine wichtige Rolle in der Vermarktung spielen?
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Anica Stief, Radeberger, Pressesprecherin Radeberger Pilsner
- Radeberger Pilsner ist mit Stolz in der sächsischen Bierstadt Radeberg zu Hause und in seiner Heimat sehr beliebt. Obwohl Radeberger Pilsner seiner Herkunftsregion sehr verbunden ist, hat es seinen Fokus deutlich erweitert, ohne dabei jedoch seine Wurzeln zu vergessen: Heute zählt Radeberger Pilsner zu den nationalen Top Ten der Premiumbiere und ist als Marke in ganz Deutschland fest etabliert.
- Die Herkunft von Radeberger Pilsner ist ein wichtiger Teil der Markenidentität und damit der Kommunikation. So ist die Semperoper in Dresden seit vielen Jahren Mittelpunkt der Werbung. Als Schlüsselbild der Marke verbindet sie bis heute und auch zukünftig die Wertigkeit und den hohen Eigenanspruch von Radeberger Pilsner mit einem festen Herkunftsbekenntnis.
{tab=Reemtsma}
Svea Milea Schröder, Reemtsma, Pressesprecherin
- Wir können 20 Jahre nach der Wiedervereinigung bei Zigarettenmarken generell keine typische Ost-West Einordnung feststellen. Natürlich ist es immer so, dass manche Marken von Verbrauchern regional stärker nachgefragt werden - das gilt für das Tabaksegment sicher ebenso wie für andere Warenbereiche. In unserem Portfolio ist Cabinet sicherlich eine besondere Marke, mit einer historischen Verwurzelung in Ostdeutschland. Cabinet hat nach wie vor sehr treue Konsumenten.
- Regionaler Absatz und Stärke einer Marke können bei der Vermarktung durchaus eine Rolle spielen. Die Gauloises beispielsweise ist im Süden und Südwesten Deutschlands stärker verwurzelt als im Norden.
{tab=Rotkäppchen}
Lars Rehmann, Rotkäppchen Peter Jülich, Leitung Marketing&PR
- Unsere Marke „Rügener Badejunge" ist im Segment Camembert Marktführer und konnte sich in den letzten Jahren von einer ostdeutschen Spezialität zu einem nationalen Markenartikel entwickeln. Nachdem das Produkt nach der Wende erst einmal verschwand, erfolgte nach erneuter Produkteinführung zunächst eine stetig steigende Nachfrage in den neuen Bundesländern, dann Mitte der 90er Jahre wurde das „Ostprodukt" auch bei den Westdeutschen immer beliebter. Heute wird der Rügener Badejunge als gesamtdeutsche Marke wahrgenommen.
- Der Trend „Regionalität" wird sich aus meiner Sicht weiter verstärken. Die maßgeblichen Gründe für diesen Trend sind vielfältig, wie z.B. die kürzeren Transportwege oder regionale Spezialitäten.
{tab=Rügenwalder Mühle}
Christian Raufuss, Rügenwalder Mühle, Inhaber/Geschäftsführer
- Bezogen auf unsere Produkte wie die Rügenwalder Teewurst oder die Pommersche Gutsleberwurst ist eine solche Einordnung nicht zu beobachten. Natürlich denkt der eine oder andere an Pommern oder Rügenwalde – aber viele wissen gar nicht, dass der Ort heute Darlowo heißt und in Polen liegt.
- Das denke ich schon. Jedes Lebensmittel ist besser aufgestellt, wenn es einen Bezug zu einer Region hat. Im Grunde gilt das unabhängig davon, ob es sich beispielsweise um Bier oder Wurst handelt. Wir haben seit über 60 Jahren unseren Sitz in Niedersachsen und sind fest mit der Region verbunden. Die Rügenwalder Mühle hat hier eine neue Heimat gefunden. Unsere Geschichte beginnt in Pommern – im Ammerland erzählen wir sie weiter.