Coca Cola Erfrischungsgetränke AG Die Win-Win-Situation

Thomas Starz und Georg Gocke von der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG haben gut lachen: 2011 konnte das Unternehmen die beste Performance seit langem vorweisen. Eine Leistung, von der auch der Handel profitiert.

Mittwoch, 04. April 2012 - Hersteller
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Die Win-Win-Situation
Bildquelle: CCE AG

Mit einem Volumenplus von 6,1 Prozent (rund 2 Mio. hl) konnte die CCE AG im Jahr des 125-jährigen Geburtstages der Marke Coca-Cola das stärkste Wachstum seit rund zwei Jahrzehnten erzielen. Welchen Anteil hat der Handel an diesem Wachstum?
Georg Gocke: Einen maßgeblichen, schließlich machen wir rund 55 Prozent unseres Absatzes in diesem Vertriebskanal. Eine erfolgreiche Maßnahme war beispielsweise die Pluskampagne „12+2“, die wir im LEH vom PoS-Plakat bis zur Zweitplatzierung durchdekliniert haben. Erfolgreich übrigens nicht nur für uns, sondern auch für die Händler: So haben wir 2011 rund 100 Mio. Euro Zusatzumsatz für den deutschen LEH generiert, so viel wie sonst kein anderer Markenartikler. Und das im Anschluss an ein starkes Jahr 2010.
Thomas Starz: Wir konnten im letzten Jahr als Konzern auch die Früchte der Integration der ehemals unabhängigen Coca-Cola Konzessionäre ernten. Seit 2007 sind wir ja in Deutschland der alleinige Abfüller von Produkten der Coca-Cola Company. Es gibt keine Gräben mehr und wir sprechen jetzt mit einer Stimme.

Die Marktforschung zeigt, dass die Vollsortimenter sich gut entwickeln, wohingegen einige Discounter teilweise starke Umsatzeinbußen verzeichnen. Spüren Sie solche Trends auch beim Verkauf Ihrer Produkte?
Gocke: Ich sehe nicht, dass die Discounter jetzt die großen Verlierer sind. Was man aber sicher sagen kann: Die Abgesänge auf das Vollsortiment waren eindeutig verfrüht. Diese Schiene hat sich sehr gut entwickelt. Wir sind bei unserer Performance aber besonders stolz auf die Qualität des Wachstums. Wir konnten mit unseren Getränken sowohl im Vollsortiment als auch im Discount zulegen, bei zuckerhaltigen als auch Süßstoff-Produkten, bei Mehrweg und Einweg sowie mit kleinen als auch großen Gebinden.

Stichwort Gebinde. Hier ist die CCE AG breit aufgestellt: Einweg, Mehrweg, verschiedene Dosen. Sie scheinen keinen Trend verpassen, jedem Verbraucherwunsch entsprechen zu wollen. Aber wohin bewegt sich der Gebindemarkt Ihrer Einschätzung nach tendenziell?
Gocke: Sowohl Mehrweg als auch Einweg haben bei uns zugelegt, wobei sich der Einwegtrend deutlich beschleunigt. Trotzdem: Wir wollen auf beiden Füßen stehen. Wir haben nach wie vor einen Mehrweganteil von 64 Prozent. Dieser Anteil war schon einmal höher, allerdings ist unser Mehrweggeschäft bezogen auf absolute Zahlen gewachsen. Wir setzen auch in unserer Werbung stark auf Mehrweg-Gebinde, beispielsweise über die Werbefigur „Kurt die Kiste“. Die 1-l- und 0,5-l-Mehrwegflaschen sind unsere wichtigsten Gebinde.
Starz: Eine von uns in Auftrag gegebene Studie der GfK hat gezeigt, wie beliebt Mehrweg bei den deutschen Verbrauchern ist. Demnach kaufen 72 Prozent der Deutschen Getränke in Mehrwegkisten. Und was für uns und den Handel interessant ist: Mehrwegkistenkäufer zeigen eine höhere Loyalität gegenüber der Marke, aber auch dem Shop. Das sorgt für einen höheren Durchschnittsbon für den Händler. Nicht vergessen sollte man auch den Umweltaspekt.