Gerolsteiner Limonade mit Stern

Gerolsteiner steigt überraschend in den Limonaden-Markt ein. Mit dem „natürlichen“ Konzept orientieren sich die Eifeler an ihrer Dachmarke.

Donnerstag, 12. Januar 2012 - Hersteller
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Limonade mit Stern
Bildquelle: Gerolsteiner

„Fast wie selbst gemacht“ soll sie schmecken, die neue Limo von Gerolsteiner. Warum das Unternehmen, das mit der 2003 an den Sinziger Mineralbrunnen veräußerten Marke Gerri schon einmal Erfahrung mit Limonade gemacht hat, sich abseits seines Kerngeschäfts Wasser engagiert, zeigt ein Blick auf die aktuellen Marktzahlen: Von Januar bis Oktober wuchs der Gesamtmarkt für Limonaden wertmäßig um 5,3 Prozent (Nielsen; LEH + DM + GAM). Insgesamt haben die Limos fast 10 Prozent Anteil am AfG-Segment. Demzufolge ein lohnendes Geschäft für Industrie und Handel, gerade bei einem Brunnen wie Gerolsteiner, dem die Preispflege wichtig ist. Man wolle, und hierauf legt Konzernchef Axel Dahm wert, nicht einfach mit irgendeinem austauschbaren Produkt in den Markt drängen: „Mit den Limonaden richten wir uns in erster Linie an Erwachsene“, erklärt er die Idee. Das Getränk sei weitaus weniger süß als ein Großteil der Wettbewerbs-Produkte. Die Formel mit der man internationalen Getränkeriesen als auch nationalen Herstellern Marktanteile abjagen will, besteht aus Gerolsteiner Mineralwasser, 10 Prozent Fruchtgehalt, natürlichen Aromen und einer Süßung mit Rohrzucker. Diese Rezeptur sei zwar angesichts der volatilen Rohstoffmärkte nicht ohne Risiko, gerade der hohe Fruchtanteil und der Rohzucker würden den Preis treiben. So aber sei das Unterscheidungsmerkmal zu Fanta, Sprite, Sinalco und Co. für den Verbraucher klar gegeben, so zumindest die Strategie des Marketing-Strategen Dahm. Eingeführt wird das Produkt ab Februar zunächst im Gerolsteiner-Stammgebiet Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Hessen und Berlin.

Klares Profil unter der Dachmarke

Die neue Brause unter der Dachmarke Gerolsteiner und nicht einem neuen Namen zu vermarkten, könnte sich als gewiefter Schachzug erweisen. Schließlich hat Dahm mit dem Claim „Das Wasser mit Stern“ schon Erfolge für das Mineralwasser vorzuweisen. Die Strategie der Kampagne: Aufklärung der Verbraucher über den hohen Anteil von Mineralien und Spurenelementen, der im hart umkämpften Wassermarkt den höheren Preis rechtfertigen soll. Die Kampagne funktioniert laut Gerolsteiner. Besonders steigende Marktanteile im höheren Preissegment und die höhere Käuferreichweite werden angeführt. Eine Entwicklung, von der die Limo profitieren könnte. „Das Qualitätsversprechen der Marke Gerolsteiner gilt auch für unsere Orangen- und Zitronenlimonade“, so Dahm. Und: Auch neue Fans soll die Marke gewinnen: „Das Konzept spricht Verwender nahezu aller AfG-Segmente an und eröffnet damit dem Limonadenmarkt interessante neue Absatzpotenziale.“ Trotzdem, das Kerngeschäft soll Mineralwasser bleiben. Die Neueinführung bedeute keine Abkehr von der Fokussierung auf das Kerngeschäft mit Mineralwasser, die das Unternehmen 2009 vollzogen habe. „Das Gerolsteiner Mineralwasser und die Informationsarbeit rund um das Thema Qualität bleiben das Zentrum von allem was wir tun“, sagt Dahm.

www.gerolsteiner.de

{tab=Daten und Fakten}

  • Limonade in den Geschmacksrichtungen Zitrone und Orange
  • Markteinführung imFebruar 2012
  • Vertriebsschienen LEH, Gastronomie, GAM
  • Gebinde: 12 x 0,75 l PET MW, 12 x 0,5 l PET ZW, 6 x 0,5 l PET EW, 0,25 l Glas (Gastro)
  • Zielgruppe: in erster Linie Erwachsene
Bild: Könnte den Wettbewerb ins Schwitzen bringen: Gerolsteiner-Chef Axel Dahm