Trendtag Sachsen-Anhalt Ein weites Feld

Ohne Nachhaltigkeit keine strategische Personalarbeit: In Sachsen-Anhalt diskutierte die Ernährungswirtschaft.

Donnerstag, 22. September 2011 - Hersteller
Silvia Schulz
Artikelbild Ein weites Feld
...und Frank Thiedig , Edeka Minden-Hannover...
Bildquelle: Felix Paulin

„Was schätzen Sie, wie gut ist Ihre strategische Personalarbeit?“, fragte Oliver Lilie, MA&T Organisationsentwicklung, die Teilnehmer des zweiten Trendtages der sachsen-anhaltinischen Ernährungsindustrie zu Beginn seines Vortrags. Die Anwesenden nannten Zahlen zwischen 50 und 80 Prozent. Doch was ist strategische Personalarbeit überhaupt? Die Jahrestagung der Ernährungsindustrie Sachsen-Anhalts widmete sich dem Thema Nachhaltigkeit. Dabei ging es nicht nur um Ressourcenschonung, sondern auch um die ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung der Unternehmen.

Professor Dr. Ingo Pies, Lehrstuhl für Wirtschaftsethik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, machte überzeugend deutlich, dass im Zeitalter der Wissensgesellschaft die weichen Faktoren immer öfter im Wettbewerb entscheiden. Daher sei Nachhaltigkeit ein weites Feld und genauso in der strategischen Personalarbeit gefragt. Denn Demografiewandel, Globalisierung, Beschleunigung, Komplexität und Individualität beeinflussen auch die Personalarbeit, so Oliver Lilie. Wurde vor einiger Zeit noch von Fachkräftemangel gesprochen, ist mittlerweile von flächendeckendem Personalmangel die Rede. Nachhaltigkeit in der Personalarbeit heiße daher: Mitarbeiter gewinnen, Mitarbeiter entwickeln und Mitarbeiter binden.

Das gelte nicht nur in der Ernährungswirtschaft, sondern für alle Branchen, für Großunternehmen, KMUs und inhabergeführte Kleinbetriebe. Sicherlich ist das für viele keine neue Erkenntnis, denn Tätigkeiten sowohl in der Nahrungsgüterwirtschaft als auch im LEH zählen für Schulabgänger nicht zu den Top Ten. Die Gründe dafür sind ebenfalls bekannt. In einer Zeit, in der Freizeit, Freunde und Familie einen hohen Stellenwert haben, müssen Arbeitsplätze interessant und attraktiv sein.

Das weiß man im Netzwerk Ernährungswirtschaft schon lange. Das Austauschprogramm für Auszubildende geht in diesem Jahr in die dritte Runde: Hier erhalten besonders engagierte Azubis die Möglichkeit, andere Unternehmen und damit andere Arbeitsprozesse und -abläufe kennen zu lernen. Ines Blaschczok, Bereichsleiterin Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau, schätzt die Zusammenarbeit mit den regionalen Firmen der Nahrungsmittelbranche, denn nur mit ihnen können Berufsorientierungsveranstaltungen in Schulen deutlich vor den Vorabgangsklassen initiiert und der hohen Abbrecherquote innerhalb der Probezeit entgegengewirkt werden.

Nachhaltigkeit ist daher gar nicht kompliziert und vielseitig, fasste Dr. Thomas Lange, Geschäftsführer der AMG Sachsen-Anhalt, die Jahrestagung zusammen.

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Felix Paulin

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Bild öffnen Thomas Lange, AMG Sachsen-Anhalt...
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Bild öffnen ...sprachen beim Trendtag des Netzwerks Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalt.