Danone Impulsgeber

Danone setzt auf besseres Category Management und will die Öko-Verpackung auf andere Marken ausweiten.

Donnerstag, 07. Juli 2011 - Hersteller
Tobias Dünnebacke
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Mit effektiverem Category Management, Produkt-Innovationen und einem geschlossenen Wertstoffkreislauf will Danone, Marktführer bei der weißen Linie, Wachstum für sich und den Handel generieren. „Der ‚Moment of Truth’ wird den Verbrauchern noch zu schwer gemacht“, sagt Danone Deutschland-Chef Andreas Ostermayr im Gespräch mit der LEBENSMITTEL PRAXIS und meint damit die Desorientierung der Kunden vor zu komplexen und unübersichtlichen Kühlregalen. „Wir sehen noch 5 Prozent Wachstumspotenzial bei der Kategorie durch Regal- und Sortimentsoptimierungen“. Eine entscheidende Orientierungshilfe sei der so genannte „Health Block“, also die Zusammenfassung von funktionalen Lebensmitteln. Dass der ehemalige Unilever-Manager ein Interesse an einer solchen Regaloptimierung hat, liegt auf der Hand, schließlich führt Danone mit Marken wie Activia und Actimel die Mopro-Kategorie gesunder Lebensmittel mit Zusatznutzen unangefochten an. Gerade durch diese Stellung sehe man sich in der Danone-Zentrale in Haar in der Verantwortung, dem Markt neue Impulse zu geben. „Die Verbraucher verlangen zu Recht Marken, die innovativ sind“, sagt Ostermayr.

Dass die Nachahmer auf Private-Label-Seite schon in den Startlöchern stehen und kurz nach Einführung eines neuen Produktes diese Idee in kürzester Zeit kopieren, stört Ostermayr angeblich nicht: „Solange wir investieren und innovativ sind, werden wir gegenüber den Wettbewerbern auf Private-Label-Seite immer einen Schritt voraus sein.“ Ganz aktuell steht die Einführung eines neuen Activia-Joghurts auf dem Plan: Activia Pur in drei verschiedenen Varianten. Außerdem wird weiter an dem grünen Image gefeilt, das Danone spätestens seit der Einführung des neuen Bechers aus dem Biokunststoff PLA (siehe LP 9/11) auch beim Endverbraucher haben dürfte. So ist geplant, dass innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre, nach Vorbild von Wettbewerber Friesland Campina (Landliebe), die Vertragslandwirte für das Werk Ochsenfurt auf gentechnikfreie Futtermittel umstellen. „Wir wollen unseren Partnern aber nicht die Pistole auf die Brust setzten und ihnen die nötige Zeit geben“, sagt Ostermayr. Und auch in Sachen PLA rührt man weiter die Werbetrommel, in erster Linie beim Wettbewerb. „Für einen geschlossenen Wertstoffkreislauf benötigen wir rund 18.000 t PLA. Davon können wir etwa ein Viertel liefern.

Daher wollen wir die Branche und auch unsere Wettbewerber motivieren, umzustellen“, sagt Ostermayr. Der geschlossene Wertstoffkreislauf sei ein entscheidender Faktor, denn nur so sei das angestrebte sortenreine Recycling möglich. In Zukunft soll nach Aussage von Ostermayr der Becher nicht mehr aus amerikanischem Mais hergestellt werden, sondern aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten, idealerweise aus Deutschland. Noch in diesem Jahr wird die Verpackung „für eine zweite große Marke“ aus dem Danone-Portfolio auf nachwachsende Rohstoffe umgestellt. Noch hält sich Ostermayr aber bedeckt, um welche Marke es sich handelt und ob wieder PLA zum Einsatz kommt.

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Andreas Ostermayr, Geschäftsführer Danone Deutschland