Transgourmet Verlängerte Laufzeit

Transgourmet in Bremerhaven bündelt Seafood-Aktivitäten für verschiedene Absatzkanäle. Ein Fokus liegt derzeit auf dem SB-Fisch-Sortiment für den LEH.

Donnerstag, 06. Mai 2010 - Hersteller
Dieter Druck

Eine neue Generation SB-Fisch kündigt Ralf Forner, Geschäftsführer der Transgourmet Seafood in Bremerhaven, an. Der wesentliche Unterschied: die Haltbarkeit. „Heute üblich sind Restlaufzeiten ab Produktion für Frischware von maximal sechs Tagen. Bis die Ware im Handel ist, bleiben in der Regel noch drei bis vier Tage. Und dann wird sie meist einen Tag vor Ablauf aus dem Verkauf genommen“, rechnet Forner vor. Diese kurze Verweildauer am PoS sei der Hauptgrund für hohe Abschriften.

Die von Transgourmet offerierten SB-Produkte haben eine Restlaufzeit ab Produktion von 8 bis 14 Tagen. Damit befinde man sich wie Untersuchungen im Vorfeld gezeigt hätten, auf der sicheren Seite, unterstreicht Forner. Das liegt daran, dass das so genannte Naturfisch-Sortiment (Fang & Frisch( mit Öl ummantelt ist (nicht als Frischfisch deklariert). Die Grill- und Convenience-Produkte unter dem Label Frisch & fertig sind entsprechend mariniert bzw. mit Sauce versehen. Sie sind z.T. mit Grillgitter bzw. Aluschale für die direkte Zubereitung ausgestattet. Das durchschnittliche Packungsgewicht liegt bei 225 g und die Endverbraucher-Preise bewegen sich zwischen 3,99 und 4,99 Euro. Damit würden Preisschwellen vermieden, so Forner.

Transgourmet Seafood ist rechtlich eine Tochter des Rewe-Großverbraucher-Service, agiert aber als eigenständiges Unternehmen. Das übergreifende Dach bildet das deutsch-schweizer Jointventure Transgourmet, an dem zu gleichen Teilen die Rewe Zentrale und Coop Schweiz beteiligt sind. In Bremerhaven werden die Fisch und Seafood-Aktivitäten für verschiedene Absatzkanale wie LEH, Gemeinschaftsverpflegung, C&C, Gastronomie und Fachhandel gebündelt. Insbesondere die Aktivitäten im LEH sollen forciert werden. Dafür werden auf Einkaufs- sowie Vertriebsseite derzeit zehn neue Stellen besetzt. „Wir wollen alle bedienen, richten aber zunächst unseren Fokus auf die Rewe-Vertriebslinien und Handelsunternehmen, die über die Rewe verrechnen“, erklärt Klaus Hoffmann, Leiter Key Account Management LEH. Das sei nahe liegend. Aber auch mit Handelsunternehmen außerhalb des Rewe-Umfelds seien erste Gespräche geführt worden.

Forner sieht Potenzial für das SB-Angebot in allen Formaten , vom Verbraucher- und Supermarkt bis zum Discount. Die Produkte sind schon in 30 toom-Märkten präsent, die über keine Fischtheke verfügen. In den Sky- und Plaza-Märkten der Coop Schlewswig-Holstein wurden bereits im vergangenen Jahr marinierte Grill-Produkte getestet. Hier werde nachgelegt sagt Forner. Gleiches gilt für Penny. Die konzeptionelle Weiterentwicklung eines Angebots für den Discounter sei im Gange, sagt Hoffmann. Hier sollen im Juni die ersten Produkte in den Regalen stehen.

Für das SB-Sortiment wird ausschließlich Ware aus nachhaltiger Aquakultur bzw. aus MSC-zertifizierter Fischerei verarbeitet. Das ASC-Siegel für zertifizierte Aquakulturen steht für das kommende Jahr an. Lachs aus Norwegen liefern derzeit vier Produzenten aus einer Region, die kontrolliert nach TransGourmet-Vorgaben produzieren und eine Rückverfolgbarkeit von Ei bis zum Endprodukt garantieren. Sie arbeiten z.B. mit geringerer Besatzdichte und verwenden nachhaltige Futtermittel. „Diese Vorgaben bedingen, dass unsere Lachsprodukte im Vergleich zu Basisqualitäten teurer sein werden“, hebt Forner hervor. Es sei gleichzeitig ein Test für die Ernsthaftigkeit des nachhaltigen Denkens auf Handelsseite.

Jedes SB-Produkt trägt das Siegel „Labor Cuxhaven“. Das externe Qualitätprüflabor prüft und auditiert die Lieferanten. Basis sind BRC, IFS, MSC und HACCP Nähere Informationen zu den Zertifizierungen, zu Fangegebieten und -methoden sowie zur Nachhaltigkeitsstrategie findet der Verbraucher auf der Rückseite der Schuber.

Derzeit verfügt Transgourmet in Bremerhaven über eine Lagerfläche von 2.400 qm. Bis Ende kommenden Jahres soll das Ganze verdoppelt werden. Neben dem Frischfisch wird Tiefkühlware mehr Platz eingeräumt. Auf 4.500 t beziffert Forner den Jahresumschlag von Frischware. Über alles gerechnet setzt Transgourmet Seafood heute 60 Mio. Euro um. In den kommenden fünf Jahren soll die 100 Mio. Euro-Marke fallen.

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Das neue SB-Fischsortiment transportiert auch den Aspekt Nachhaltigkeit.
„Unser SB-Ansatz  reduziert  Abschriften.“ Ralf Forner, Transgourmet