Nutzfahrzeuge Emotionen und Emissionen

Einen Elektro-Transporter oder doch wieder einen Diesel? Vor dieser Frage stehen derzeit viele Käufer von Nutzfahrzeugen. Denn noch ist unklar, wie sich die Mobilität in Deutschland entwickelt.

Donnerstag, 14. Dezember 2017 - Hersteller
Martin Heiermann
Artikelbild Emotionen und Emissionen
Bildquelle: Tesla

Die aktuelle Mobilitätsdebatte in Deutschland nimmt Fahrt auf. Nicht verwunderlich, denn die Branche steht vor einem Umbruch. Zudem ist das Thema nicht nur durch die Emission aus den Verbrennungsmotoren der Pkw und Lkw belastet, sondern auch durch Emotionen. Es geht vor allem um saubere Luft und Klimawandel, aber auch um unser Konsumverhalten, um Arbeitsplätze und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft. Hinzu kommt, dass die starke deutsche Automobilindustrie sich neuen Wettbewerbern stellen muss, auch im Bereich der Nutzfahrzeuge. Dies sind beispielsweise der US-amerikanische Elektro-Automobil-Hersteller Tesla oder auch die Deutsche Post, die mit ihrem E-Lieferfahrzeug Streetscooter derzeit auftrumpft.

Dieser Gemengelage sehen sich nun viele Autokäufer gegenüber, unter ihnen die gewerblichen Kunden. Große und kleine Mittelständler, Handwerker sowie Kaufleute der Lebensmittelbranche, aber auch Konzerne, seien es nun Hersteller oder auch Händler, stehen vor der Frage, wie sie ihren Fuhrpark, die Zahl ihrer Nutzfahrzeuge, zukunftsfähig ergänzen. Dabei wird die Diskussion gegenwärtig vor allem von zwei Schlagworten bestimmt. Dem „schmutzigen“ Diesel steht der „saubere“ Elektroantrieb gegenüber. Es geht bei dieser Debatte in erster Linie um den zu hohen CO²- und Stickstoff-Ausstoß, der nicht nur das Klima schädigt, sondern auch zu Gesundheitsbelastungen durch Luftverschmutzung führt, insbesondere in den großen Städten. Aber auch das hohe Verkehrsaufkommen, mit verursacht durch viele Lieferfahrzeuge, wird zunehmend kritisiert.

Diesel ist unverzichtbar
Einer der bedeutenden Autohersteller Deutschlands, der Volkswagenkonzern, weist in diesem Zusammenhang allerdings entschieden darauf hin, dass Fahrverbote für Dieselfahrzeuge derzeit hierzulande noch nirgendwo Realität sind. Sie seien zwar Gegenstand der politischen Diskussion. Doch gelte es, den Ausgang abzuwarten. Natürlich verstehe man, so der Hersteller, die Verunsicherung vieler Menschen bei diesem Thema: „Was wir jedoch nicht außer Acht lassen sollten: Unter allen klassischen Verbrennungsmotorkonzepten ist der moderne Diesel die Antriebsart mit dem niedrigsten CO²-Ausstoß. Als Gesellschaft werden wir ihn also noch eine ganze Weile brauchen, um die ehrgeizigen europäischen Klimaziele in absehbarer Zeit zu erreichen“, beharrt der Konzern.