Ernährungsgipfel Impulse geben

Auch der 3. Mitteldeutsche Ernährungsgipfel in Dresden bestätigte den Ruf der Veranstaltung als Ideenbörse und Diskussionsplattform für die Branche.

Mittwoch, 13. Dezember 2017 - Hersteller
Susanne Klopsch
Artikelbild Impulse geben
Bildquelle: Rocci Klein

Unter dem Motto „Kein morgen ohne heute – Ressourcen, Trends und neue Märkte“ trafen sich in Dresden Unternehmer, Wissenschaftler und Experten zum Ernährungsgipfel. Organisatoren waren wie in den Vorjahren die Ernährungsnetzwerke der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Aus diesen drei Bundesländern kamen je 70 Gäste, weitere 60 Teilnehmer reisten aus angrenzenden Bundesländern an.

Zum Rahmenprogramm gehören neben den inhaltlich interessanten Vorträgen auch eine Produktausstellung der Unternehmen, die den drei Netzwerken angehören, sowie Präsentationsmöglichkeiten für Unterstützer und Partner. Diese Chance nutzte auch der Forschungsverbund Nutri-Card (Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit). Nutri-Card steht für den effizienten Transfer von der Grundlagenforschung über die Analyse der Interaktion von Ernährung und genetischer Veranlagung bis hin zur Herstellung und Vermarktung herzgesunder Lebensmittel.

Die Referenten widmeten sich in Dresden Fragen wie: Welche Kompetenzen benötigen Unternehmer, um sich auch künftig erfolgreich an volatilen Märkten behaupten zu können? Welchen Trends sollten sie folgen? Und was bedeutet Digitalisierung für die mittelständisch geprägte Ernährungswirtschaft?

Über die Trends sprach Katya Witham, Senior Food & Drink Analystin für den deutschen Markt beim britischen Marktforschungsunternehmen Mintel. Aufhorchen ließ die Teilnehmer gleich der Beginn des Vortrags, als Witham die Arbeitsweise Mintels erklärte: Täglich gehen für das Unternehmen Shopper in 62 Ländern einkaufen. Die dabei erworbenen Produkte – 30.000 neue pro Monat – werden in der zentralen Datenbank erfasst. Sie sind die Basis der Trenderhebungen des Unternehmens.

Und was wird nun Trend? Für Analystin Katya Witham sind es diese fünf: Tradition (Geschmacksrichtungen wie in der Kindheit), Nachhaltigkeit (inklusive Eindämmung der Lebensmittelverschwendung), gesunde und bewusste Ernährung (auch neue pflanzliche Proteinquellen), Zeit (Snacks werden immer wichtiger) und Relax (Produkte zur Entspannung am Abend).

Die Anwesenden hörten auch bei einer weiteren Information von Witham genau zu: Die Analystin verwies auf die seit Jahren wachsende Unsicherheit der Verbraucher, die sich auf das Kaufverhalten auswirkt. So prüft laut Mintel ein Drittel der Verbraucher die Inhaltsstoffe eines Produkts – und kaufe dieses nicht. Wer die Wünsche seiner Kunden bzw. der Zielgruppe genau kenne, der habe bessere Chancen am PoS.

Die Ernährungsbranche ist in der mitteldeutschen Wirtschaft eine feste Größe. Mit mehr als 60.000 Beschäftigten in mehr als 700 Betrieben erwirtschaftete sie im vergangenen Jahr rund 17 Mrd. Euro. Statistisch nicht erfasst werden dabei Unternehmen wie etwa Bäcker, Konditoren, Metzger, da sie weniger als 20 Beschäftigte haben.