ASC-Siegel Siegel mit Erklärungsbedarf

Nur rund ein Viertel der Befragten weiß laut einer GfK-Studie mit dem ASC-Siegel etwas anzufangen. Es gibt einiges zu tun, um mit dem Zeichen im allgemeinen Siegel-Wirrwarr beim Kunden Signalwirkung zu erreichen.

Dienstag, 11. August 2015 - Sortimente
Dieter Druck

Vor rund drei Jahren wurde die erste Fischzucht mit dem ASC-Siegel (Aquaculture Stewardship Council) zertifiziert. In der Zwischenzeit ist das Angebot von Produkten aus nachhaltiger Aquakultur stetig gewachsen. Weltweit tragen rund 3.250 Produkte das Zeichen, in Deutschland hat der Verbraucher heute zwischen mehr als 415 Artikeln die Wahl (Pangasius-, Tilapia-, Lachs-, Forellen- und Garnelenprodukte). Nach den Niederlanden ist das der zweitgrößte Markt für den ASC und somit weit entwickelt.

Aber ist das Zeichen auch beim Kunden angekommen bzw. präsent? Dieser Frage ging der ASC nach und beauftragte das Markt- und Konsumforschungsinstitut GfK mit einer Verbraucherstudie, die mit den Ergebnissen einer vorangegangenen Befragung aus dem Jahr 2014 verglichen wurde.

Dabei zeigt sich generell, dass noch „viel Luft nach oben“ ist. Die Bekanntheit des Logos ist in den vergangenen Monaten ungefähr gleich geblieben. Nur rund ein Viertel der Fischkäufer kannte das Zeichen und wusste damit etwas anzufangen. Zum Vergleich: eine Umfrage von Albemarle Marketing Research zum MSC-Siegel (Marinestewardship Council, Fisch aus nachhaltiger Fischerei) ergab, dass 27 Prozent aller Befragten und 47 Prozent derer, die das MSC-Logo schon einmal gesehen haben, das Zeichen in einen richtigen Zusammenhang bringen konnten.

Ergo muss mehr dafür getan werden, dass Verbraucher das Siegel mit Zuchtfisch in Verbindung bringen. Dabei halten es 69 Prozent der Befragten für richtig, dass Supermärkte Fisch und Meeresfrüchte aus verantwortungsvoller Zucht verkaufen. Immerhin gab ein Drittel der Befragten an, dass für sie Nachhaltigkeit über dem Preis als Kaufargument steht. Ein Manko scheint auch die Differenzierung zwischen Wildfang und Zucht. Nur 22 Prozent der Befragten wussten , welche Fischart sie normalerweise kaufen. Und 88 Prozent präferieren tiefgekühlten Fisch und Meeresfrüchte.

Aquakultur mit Verantwortung

Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) ist eine Non-Profit-Organisation, die im Jahr 2010 vom World Wildlife Fund (WWF) und der Sustainable Trade Initiative (IDH) gegründet wurde, um die Zertifizierung für verantwortungsvolle Fischzucht weltweit umzusetzen.
Die ASC-Standards legen fest, dass die Aufzuchtbedingungen sowohl ökologischen als auch sozialen Mindestanforderungen genügen
sollen.