Komplex und mobil Shopping im Jahr 2025

Die allgegenwärtige digitale Kommunikation und Vernetzung verändern die Rahmenbedingungen für die Konsumgüterwirtschaft erheblich.

Donnerstag, 12. Februar 2015 - Hersteller
Sonja Plachetta
Artikelbild Shopping im Jahr 2025

Es kommt einer Revolution gleich. Jahrzehntelang gehörte das Kassenband zum Supermarkt wie die Zeitung auf den Frühstückstisch. Doch damit könnte bald Schluss sein. Im Supermarkt der Zukunft gehört das Bezahlen ganz ohne Kasse vielleicht bald schon zur Normalität: Alle Einkäufe werden im Einkaufswagen automatisch gescannt. Abgerechnet wird per Funkübertragung direkt über das Smartphone des Kunden – einfach, praktisch und zuverlässig. Ob das wirklich so kommt? Auf Initiative von GS1 Germany haben renommierte Experten aus Industrie, Handel und Wissenschaft das Strategie-Szenario „The Future Value Chain 2025“ diskutiert, das die wichtigsten Entwicklungen und Handlungsfelder der Konsumgüterbranche zeigt.

Die allgegenwärtige digitale Kommunikation und Vernetzung zusammen mit anderen globalen Mega-Trends wie Ressourcenknappheit und Urbanisierung verändern die Rahmenbedingungen für die Konsumgüterwirtschaft erheblich. Zudem wirkt sich der Wandel in den Alters- und Haushaltsstrukturen gravierend auf Konsummuster aus. So handelt der Shopper der Zukunft sehr viel volatiler und situativer als heute: Er konsumiert in einem Spannungsfeld zwischen Preis, Grundversorgung, Einkaufserlebnis und Lifestyle – je nach Einkommen, Alter, Lebensstil und individuellen Bedürfnissen. Dabei ist eins ganz klar: Die Lebenswelt der Verbraucher ist längst digitalisiert, und daher wird auch der Shopper von morgen nicht mehrohne digitale Informationen und Technologien auskommen.

Das bestätigt auch die kürzlich veröffentlichte Verbraucherstudie „Einkaufen und Leben in der Zukunft“, die GS1 Germany in Zusammenarbeit mit der KPMG durchgeführt hat. Die Mehrheit der Shopper wählt die Vertriebskanäle situationsabhängig und nutzt dabei das Smartphone. Laut der Studie setzen mehr als 60 Prozent der unter 50-Jährigen beim Einkauf auf mobile Endgeräte. Dabei greifen sie auf erweiterte Produktinformationen oder mobile Einkaufslisten zurück, nutzen aber auch Preisvergleiche, mobile Coupons und Promotion-Aktionen oder bargeldlose Bezahlmöglichkeiten.

Das Internet schafft eine Verbindung von Online- und stationärem Handel und hat den hybriden Shopper hervorgebracht, der nicht mehr nach unterschiedlichen Shoppingkanälen differenziert. Daher wird die Zukunft von E- und M-Commerce maßgeblich in der Verknüpfung mit dem stationären Handel liegen – Multichannel heißt der Königsweg zum Kunden.

Gerade für das mobile Bezahlen im stationären Handel sind die unterschiedlichsten Systeme im Gespräch. Um jedoch Investitionssicherheit für Unternehmen und Klarheit für Konsumenten zu schaffen, sind einheitliche, anbieterunabhängige Standards gefragt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Mobile Payment, Couponing, Kundenbindungsprogramme und viele weitere Anwendungen zunehmend ineinandergreifen. So erreicht den Shopper noch während des Einkaufs individuell zugeschnittene Werbung über das Smartphone. Die zunehmende Digitalisierung am PoS könnte zur Verbreitung virtueller Regale führen, an denen die Shopper ihre Waren per Scan beispielsweise des Barcodes GS1 DataMatrix bestellen.

Doch ganz egal, ob mobil, online oder stationär, die Verknüpfung der Kanäle, unternehmensübergreifende Kooperationen und Datenqualität bei Produktinformationen werden zu entscheidenden Faktoren, um sich weiterhin erfolgreich am Markt zu positionieren. Insbesondere die Fähigkeit von Unternehmen, Informationen über ihre Produkte an einer Stelle zu erfassen, zu pflegen und zu verbreiten, um den „digitalen“ Verbraucher zu jeder Zeit und auf jedem Kanal zu erreichen, wird künftig ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg sein.