Getränkeverpackung Mit Aufklärung gegen den Absturz der Mehrwegquote

Die Mehrwegquote ist seit Jahren im freien Fall. Experten fordern neben einer besseren Kennzeichnung mehr Aufklärung.

Freitag, 17. Oktober 2014 - Hersteller
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Mit Aufklärung gegen den Absturz der Mehrwegquote
Bildquelle: Shutterstock

Verbraucher wollen nachhaltigere Getränkeverpackungen kaufen, fühlen sich darüber aber nicht ausreichend informiert. Das ist die Erkenntnis der Verbraucherstudie „Mehrweg- und ökologisch vorteilhafte Einweggetränkeverpackungen (MövE)“, für die die GfK mehr als 500 Verbraucher im Auftrag der Verbraucher Initiative befragte. „Verbraucher wollen mehr und ausführlichere Informationen, z. B. zum Thema Recycling“, sagt Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative. Das Argument der Industrie, dass die Konsumenten bspw. mit dem DPG-Logo ausreichend informiert seien, lässt Abel nicht gelten. „Würden die Logos als Orientierung ausreichen, gäbe es die Verwirrung, die vor allem durch die Einführung der Pfandpflicht auf Einweggetränkeverpackungen erst entstanden ist, nicht.“ Auch den Plänen von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, in Supermärkten und Discountern mittels Hinweistafeln mit der Aufschrift „Einweg“ und“ Mehrweg“ eine bessere Orientierung zu bieten, sieht Abel skeptisch. „Der Vorschlag einer für den Handel verpflichtenden Regalkennzeichnung benachteiligt die in der Verpackungsverordnung aufgeführten, ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen wie den Getränkekarton.“ Die sinnvolle Unterscheidung zwischen „ökologisch vorteilhaft“ und „nicht ökologisch vorteilhaft“ verlaufe nicht zwischen Einweg- und Mehrweg. Vom Handel fordert Abel vor allem eins: Aufklärung: Die Kunden honorieren nachhaltiges Engagement im Getränkebereich. Unternehmen könnten sich auch so im Wettbewerb mit einem glaubwürdigen, nachvollziehbaren Nachhaltigkeitsengagement positionieren.

Checkliste für den Verkauf von Mehrweg
  • Gestalten Sie Ihr Getränkesortiment nachhaltig mit einem Fokus auf ökologisch vorteilhafte Getränkeverpackungen wie Mehrwegflaschen.
  • Bewerben Sie aktiv ökologisch vorteilhafte Getränkeverpackungen, indem Sie zum Beispiel informative Aufkleber an den Preisschildern anbringen oder mittels Deckenhängern oder Störern am Regal informieren.
  • Bieten Sie günstige Preise für Getränke in ökologisch vorteilhafte Getränkeverpackungen an.
  • Nehmen Sie verstärkt Getränkeverpackungen ins Sortiment, die auf den Einsatz von fossilen Rohstoffen wie erdölbasierten Kunststoffen weitgehend verzichten.
  • Nehmen Sie verstärkt Getränkeverpackungen ins Sortiment, die hauptsächlich aus nachwachsenden Rohstoffen, bestehen.
  • Informieren Sie Ihre Belegschaft über die Bedeutung ökologisch vorteilhafter Getränkeverpackungen für den nachhaltigen Einkauf.