Die Wirtschaftskrise ging vergangenes Jahr auch an TK-Spezialist Apetito aus Rheine nicht spurlos vorüber. Auch wenn sich das Kerngeschäft Gemeinschaftsverpflegung im Inland gut entwickelte, war vor allem in der Betriebsverpflegung die Zurückhaltung der Konsumenten zu spüren. Und so sprach der Apetito-Vorstandsvorsitzende Andres Ruff bei der Präsentation der Unternehmenszahlen daher auch nur von einem verhaltenen Erfolg.
Die Firmengruppe erzielt einen um knapp 2 Prozent auf 665 Mio. Euro geschrumpften Umsatz. Zur Firmengruppe gehören die apetito AG mit Tochterunternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und den Niederlanden sowie die Schwester-Gesellschaft apetito catering. Der Konzernumsatz – Apetito AG und Tochtergesellschaften im In- und Ausland ohne Catering – sank um 3 Prozent auf 516 Mio. Euro, bei konstantem Wechselkurs ein leichtes Minus. Der Konzerngewinn lag bei 22,3 Mio. Euro. Das Vorjahr sei noch mit Wertminderungen von Firmenwerten in Höhe von 5,9 Mio. Euro belastet gewesen. Bereinigt um diese Sondereffekte sei der Konzerngewinn um 9 Prozent leicht gestiegen. Insgesamt waren 8.385 Mitarbeiter für die Unternehmen der Apetito-Gruppe tätig (plus 4 Prozent).
Rückläufig entwickelte sich der Markt für tiefgekühlte Fertiggerichte im LEH: 2,1 Prozent Minus waren zu verzeichnen. Das wirkte sich auf die Marke Apetito aus: Sie verzeichnete im zurückliegenden Jahr insgesamt Verluste, bedingt auch durch den Wegfall eines großen Handelskunden, sagte Ruff.
Dennoch habe sich die Marke im Markt der tiefgekühlten Komplettgerichte hinter Frosta an Position zwei etabliert, freut sich der Vorstandsvorsitzende. Mit TV-Werbung wurde eine Reihe von Produktneueinführungen unterstützt. Dabei legen die Rheiner Wert auf „klassische Rezepturen, die modern interpretiert werden“, wie zum Beispiel die Schlemmerpfanne Hühnerfrikassee. „Ein neu entwickeltes Saisonkonzept sorgte für mehr jahreszeitliche Abwechslung in der Tiefkühltruhe“, sagte Ruff.
Ein leichtes Wachstum gab es im zurückliegenden Jahr beim Umsatz der Marke Costa. Im Kernsegment der Schalen- und Krustentiere ist Costa laut Ruff mit Abstand Marktführer in den TK-Truhen des Handels, ebenso bei Fischfilets. Die Marke positionierte sich konsequent und für den Konsumenten stärker als bislang wahrnehmbar als Premiummarke für Fisch und Meeres-Früchte mit Produkten aus nachhaltiger Fischwirtschaft. Um am PoS noch mehr Aufmerksamkeit zu erreichen, wurde das Logo überarbeitet und die Verpackung neu gestaltet. „Wir haben verschiedene Initiativen angestoßen, um den Absatz unserer Markenprodukte zu forcieren. Daher erwarten wir für das laufende Jahr wieder Wachstum“, machte Ruff mit Nachdruck deutlich.
Nachhaltigkeit ist den Rheinern in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Soziales wichtig: Sie stellen ihre verschiedenen Aktivitäten auf der Internet-Seite www.apetito.de erstmals zusammen. Stolz ist Ruff auf einige Zahlen des Standortes Rheine: Von 1998 bis 2008 wurde der Wasserverbrauch um 29 Prozent reduziert und der Stromverbrauch um 35 Prozent pro Tonne Fertiggericht gesenkt.
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Andres Ruff, Vorstandsvorsitzender der Apetito AG