AMG Direkter Weg zum Kunden

Die Mitgliedsfirmen der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (AMG) erproben eine neue Absatzstrategie.

Freitag, 27. Juni 2014 - Hersteller
Reiner Mihr
Artikelbild Direkter Weg zum Kunden
Bildquelle: Schultz

Absatzerfolg hängt sehr häufig vom Standort ab. Hochfrequentierte Lagen sind beliebt, aber teuer, und Top-Lagen z. B. in Shoppingcentern sind kurzfristig nicht zu mieten. Die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (AMG) versucht einen neuen Weg und entschied sich für einen mobilen Gemeinschaftsstand . Absolutes Neuland für alle Beteiligten: für die Hersteller, die AMG, die Shoppingcenter, den dort ansässigen Lebensmittelhandel und die Kunden. Der Stand wurde nach den Vorstellungen der AMG entwickelt. Die Gestaltung spricht an – professionell und mit System. Die Einzelteile ermöglichen unterschiedliche Größen und Formen. Bis zu sechs Firmen können an einzelnen Ständen ihre Produkte anbieten. Der Verkauf kann von einer oder zwei Seiten aus erfolgen. Die Integration von Backofen, Kochfeld und Mikrowelle ermöglicht das Backen und Kochen vor der Kundschaft. Mit dem Verkaufsstand werden beim Kunden alle Sinne angesprochen: sehen, riechen, schmecken, tasten und auch hören.

Für die Umsetzung der Ideen hat die AMG einen kompetenten Partner gefunden: Hanse Ladenbau. Es war eine Premiere für die Ladenbaufirma, erklärt Geschäftsführer Holger Junge: „Wir haben uns auf das Projekt eingelassen, weil es eben nicht mehr messebau-, sondern doch eher ladenbaulastig war. Die Entwicklung der Verkaufstheken bzw. des Gesamtkonzeptes, insbesondere die Multifunktionsfähigkeit des Verkaufsstands, hat uns an dem Projekt gereizt. Dabei konnten wir und somit auch der Kunde auf unsere langjährigen Ladenbauerfahrungen zurückgreifen.“

Für Dr. Thomas Lange, Geschäftsführer der AMG, ist der Stand mit dem Motto „Sachsen-Anhalt isst gut“ fast ein kleines Handelsunternehmen. Die Mitarbeiter verkaufen, entgegen sonst bekannten Promotion-Aktionen, regionale Produkte. Es trifft den Nerv der Zeit, Produkte aus der Heimat kompakt und aufmerksamkeitsstark zu offerieren. Das Zusammengehen mehrerer Unternehmen unter einem Dach spart Kosten und erhöht die Attraktivität des Angebots. Gisela Maeße von Feinkost Reich hält die Aktion für eine prima Sache. Thomas Hinz, Loburger Brennerei, ist überzeugt, dass „der Gemeinschaftsstand den Bekanntheitsgrad der Produkte aus Sachsen-Anhalt erhöhen wird. Zudem ist es die beste Möglichkeit, Kunden neue Produkte wie den Dry Gin vorzustellen.“

Die Premiere des gemeinschaftlichen Verkaufsstandes war erfolgreich. Lange lobte das Zusammenspiel von Standaufbauer, Warenanlieferer und Verkaufspersonal. Die sechs beteiligten Ernährungsunternehmen zogen gemeinsam mit der AMG an einem Strang. Die ersten Einsätze, etwa im Shoppingcenter Bördepark in Magdeburg, sind schon Geschichte und kamen bei den Centerbesuchern gut an. Künftig soll das Haupt-Einsatzgebiet jedoch nicht mehr Sachsen-Anhalt sein, sondern Regionen, wo die Produkte bisher noch nicht wahrgenommen wurden. Interesse an der Verkaufsaktion haben schon mehrere Shoppingcenter bekundet. Darüber hinaus will sich die AMG mit dem Verkaufsstand auf Verbrauchermessen präsentieren. Doch was halten Einzelhändler von der neuen Absatzstrategie?

In fast jedem Shoppingcenter gibt es einen Supermarkt. Im Magdeburger Bördepark ist es ein E-Center. Eine Reihe der am Gemeinschaftsstand erhältlichen Produkte sind hier gelistet. Iris Klaas, die Marktleiterin, hatte dennoch nichts gegen die Verkaufsaktion in der Mall am Haupteingang (siehe Interview unten). Sie rät, den Kunden nicht mit einer zu großen Angebotspalette zu überfordern. „Ich würde empfehlen, die Anzahl der Artikel pro Lieferant bei einer nächsten Aktion zu reduzieren.“ Ein guter Tipp, findet Lange. Ihm ist klar, dass „einzelne Positionen nachjustiert werden müssen. Die einmaligen Besonderheiten unseres Angebotes müssen besser erkennbar, neue Produkte müssen deutlicher herausgestellt werden, und auch die Dauer der Aktion im Center müssen wir überdenken.“ In Magdeburg war der Gemeinschaftsstand eine Woche lang getestet worden.

„Sachsen-Anhalt isst gut“

Organisator und Träger der Aktion „Sachsen-Anhalt isst gut“ ist die Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (AMG). Teilnehmende ‧Firmen waren:

  • Feinkost Reich GmbH
  • Halberstädter Würstchen- und ‧Konservenvertriebs GmbH
  • Keunecke Feinkost GmbH
  • Loburger Brennereimanufaktur
  • Salzwedeler Baumkuchenbetriebe Bosse GmbH
  • Wikana Keks- und Nahrungsmittel GmbH
  • Ladenbau Hanse Beteiligungs GmbH & Co. Ladenbau KG
  • Center + Termine Bördepark ‧Magdeburg
  • Nova Eventis