Italien Mit Authentizität und Aufklärung zum Erfolg

Nach nötigen Strukturreformen will die Italienische Handelskammer für Deutschland italienische Produkte im Handel noch stärker fokussieren.

Freitag, 27. Juni 2014 - Hersteller
Tobias Dünnebacke
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Bildquelle: LP-Archiv

Die italienische Küche hat einen festen Stammplatz im Speiseplan der Deutschen und spielt dementsprechend auch eine wichtige Rolle im hiesigen Lebensmittel-Einzelhandel. Nach Angaben des italienischen Fachverbandes Federalimentare wurden im Jahre 2013 italienische Lebensmittel im Wert von insgesamt 4,36 Mrd. Euro nach Deutschland importiert. Deutschland ist und bleibt damit Zielmarkt Nummer 1 für italienische Lebensmittel. Wichtige Regionen sind beispielsweise die Toskana, gefolgt von Konsortien wie Parmigiano Reggiano und Prosciutto di Parma. Auch Speck, Brot, Äpfel und Käsespezialitäten aus Südtirol finden sich immer häufiger bei deutschen Kaufleuten, die ihren Kunden neben Pizza und Pasta das gewisse Extra bieten möchten.

Italienische Lebensmittel wie Parmaschinken oder Chianti haben ein exklusives Image. Was sich aber zunächst wie ein Ritterschlag für die italienischen Hersteller anhört, stellt in der Praxis häufig ein Problem dar, denn die von offizieller Seite geschützten Originale werden häufig dreist kopiert: „Jeder deutscher Supermarkt verkauft unzählige Produkte, die eine italienische Herkunft suggerieren, aber nicht in Italien hergestellt sind: italienische Namen, Farben, sogar die italienische Flagge, schiefe Türme, Gondeln und Caprisonnen vermitteln ein Bild, das wir ’Italian Sounding’ nennen“, sagt Mario Bianchi, Managing Director der Italienischen Handelskammer für Deutschland e.V. (ITKAM). Gefälscht werden neben Wein, Käse und Pasta vor allem Schokolade, Mineralwasser und Fertiggerichte. Auch Wurst und Süßigkeiten werden immer häufiger kopiert. Stark ausgeprägt sei das Phänomen in Discountern und Supermärkten, die mit eigenen, italienisch klingenden Labels eine nicht vorhandene Authentizität vortäusc hen.

Die ITKAM plant deshalb gemeinsam mit ihrer Schwesterkammer in München und mit einigen italienischen Verbänden Abhilfe zu schaffen. Es wird ein Verein gegründet, der den Markt vor allzu dreisten „Italian Sounding“-Phänomen schützen soll. Der Verein soll insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen aus Italien helfen, ihren Wettbewerbsvorteil „original italienische Lebensmittel“ zu behalten und dem deutschen Verbraucher eine echte Orientierungshilfe liefern.