Kreislaufwirtschaft Was Kunden wissen

Im Koalitionsvertrag der Regierung ist eine Nationale Kreislaufstrategie verankert. Wichtig ist es, die Verbraucher dabei mitzunehmen.

Freitag, 11. März 2022 - Verpackung
Silke Wartenberg
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Was wissen die Verbraucher über die Kreislaufwirtschaft? Was denken Sie darüber? Was erwarten Sie von den Produkt- und Verpackungsherstellern und der Politik? Zu diesen Fragen hat das Unternehmen DNV, ein weltweit tätiger, unabhängiger Anbieter für Zertifizierung, eine Studie durchgeführt, an der insgesamt 2.900 Verbraucher in den USA und Europa teilgenommen haben. Das Ergebnis: Das Wissen der Menschen über die Kreislaufwirtschaft wächst, und ihre Einstellung dazu ist generell positiv. Jedoch erwarten sie mehr Innovationen und sind prinzipiell skeptisch gegenüber Informationen, die sie von Herstellern und Lieferanten bekommen. Rund ein Drittel der Befragten hat noch nie etwas von Kreislaufwirtschaft gehört. Interessanterweise informieren sich mehr als 60 Prozent der Kunden hauptsächlich aus den Medien und den sozialen Medien. Knapp 27 Prozent verfolgt die politischen Diskussionen, und 23 Prozent erhalten Hinweise von Freunden. Nur einer von fünf Befragten informiert sich direkt bei Herstellern oder Lieferanten. Offensichtlich müssen die Unternehmen mehr tun, um ihre Botschaft zu verbreiten, die Verbraucher für das Thema zu sensibilisieren und Vertrauen aufzubauen, so das Fazit der Studie. „Das Bewusstsein ist der Schlüssel, aber das anschließende Verhalten der Verbraucher, das durch ihr Wissen beeinflusst wird, ist entscheidend für die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft“, sagt Luca Crisciotti von DNV.

Die Macht der Verbraucher
An manchen Stellen vielleicht überstrapaziert, aber in diesem Fall richtig ist, dass die Verbraucher etwas bewirken und damit eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft spielen können. Mehr als 65 Prozent der Befragten glauben, dass sie durch den Kauf nachhaltiger Produkte und ordnungsgemäßes Recycling einen Beitrag leisten können. Die größte Erwartung haben die Kunden an die Verpackungen. Diese sollen weniger, recycelt oder wiederverwertbar sein. Die Verantwortung für kreislauffähige und nachhaltige Produkte liegt demnach vor allem bei den Marken.