Nestlé Zukunftsforum Soziale Frage

Ernährung soll wieder den ihr gebührenden gesellschaftlichen Stellenwert erhalten. Dafür macht sich das Nestlé Zukunftsforum stark.

Donnerstag, 07. Oktober 2010 - Hersteller
LEBENSMITTEL PRAXIS
Artikelbild Soziale Frage
Bildquelle: www.nestle-zukunftsforum.de

Die Deutschen vereinsamen. Stress, Hektik, wenig Freizeit, Mobilität, immer mehr Singlehaushalte und die Verarmung eines Teils der Gesellschaft führen dazu, dass immer öfter alleine und in unangemessenem Ambiente gegessen wird. Nicht überall und sofort – aber immer mehr und vor allem in bildungsfernen Schichten. So das Fazit einer Expertengruppe rund um die frühere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt, die sich auf Initiative von Nestlé zum Nestlé Zukunftsforum (NZF) zusammenfand.

Das NZF versteht sich als unabhängiges Gremium, das sich mit Fragen im Zusammenhang von Ernährung und Gesellschaft beschäftigt. Es wird künftig mehrmals pro Jahr tagen und Empfehlungen aussprechen, um gesellschaftlichen Fehlentwicklungen gegenzusteuern und Lösungen anzubieten.

Die erste Diskussion des Forums in Berlin beschäftigte sich mit der Funktion des gemeinsamen Essens. Renate Schmidt ist sicher: „Das Wie ist genauso bedeutsam wie das Was. Denn wie wir essen, ist ein Spiegel der Gesellschaft." In der den Thesen des NFZ zu Grunde liegenden Studie werden dazu vier Problemgruppen ausgemacht:

  • Ältere Menschen: Diese Gruppe wird in den nächsten Jahren am stärksten wachsen. Schon heute essen 40 Prozent der Pflegeheimbewohner alleine.
  • Alleinlebende: die Zahl der Singlehaushalte nimmt weiter zu. In Berlin, Bremerhaven und Hamburg z. B. lebt nahezu jeder Zweite allein.
  • Sozial schwache Familien: In diesen Familien wird zwar oft gemeinsam gegessen, aber dabei sieht der eine fern, der andere telefoniert und der dritte spielt am Computer. In Problemgebieten sollen sogar 24 Prozent der Kinder noch nie ein gemeinsames Essen in der Familie erlebt haben, und 10 Prozent der Mädchen und Jungen haben hier noch nie gesehen, dass Vater oder Mutter eine warme Mahlzeit zubereiten.
  • Berufstätige: Jeder dritte Berufstätige isst unregelmäßig oder unter hohem Zeitdruck. 25 Prozent essen direkt am Arbeitsplatz und 6 Prozent essen gar nichts.

Das NFZ schließt daraus, dass die Vereinsamung zunimmt. Außerdem nehmen Sozial- und Sprachkompetenzen von Kindern und Jugendlichen ab, weil in der Familie kaum noch miteinander gesprochen und diskutiert wird. Das NZF appelliert deshalb an Politik, Wirtschaft und Medien, sich dafür einzusetzen, dass Ernährung wieder einen adäquaten Stellenwert bekommt.

Konkret empfohlen wird, neue Orte zu schaffen, die „Social Food" fördern. So sollten Orte der Gemeinschaftsverpflegung wie Schul- und Betriebskantinen zu liebenswerten Einrichtungen gemacht werden. Das würde auch auf die Familien abfärben. Dabei müsse die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben, Essen und Trinken verbessert werden. Schmidt spricht von „Work-Life-Food-Balance".

Nötig seien Informationskampagnen, die Essen als soziales Miteinander propagieren. Gerhard Berssenbrügge, Vorstandsvorsitzender Nestle: „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass Essen seine Funktion als sozialer Kitt wiedererlangt."?

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