Praktiker Vor dem Aus

In Kürze soll für die Praktiker AG und mehrere operative Teilgesellschaften beim zuständigen Amtsgericht die Eröffnung von Insolvenzverfahren beantragt werden. Das geht aus einem Schreiben des Praktiker-Vorstands an die Mitarbeiter hervor. Die ertragsstärkere Tochter Max Bahr sowie das Auslandsgeschäft sind von der Insolvenz nicht betroffen.

Donnerstag, 11. Juli 2013 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Einzelne Gläubigergruppen haben weitere Finanzspritzen für das Unternehmen, das seit Jahren rote Zahlen schreibt, abgelehnt. Damit seien Verhandlungen über weitere Finanzierungen der Sanierung nicht mehr möglich und die Praktiker AG überschuldet und zahlungsunfähig. Der erst im Herbst 2012 angetretene Vorstandschef Armin Burger sollte das Geschäft in diesem Jahr stabilisieren und zukunftsfähig ausrichten. Doch Praktiker musste im ersten Quartal Umsatzverluste hinnehmen, die Verluste wuchsen. Ursachen für die schwachen Zahlen für die Heimwerkerbranche waren der lange Winter und der damit verzögerte Start in die Frühjahrssaison.

Durch die Geschäftsentwicklung seien die „positiven Effekte" der Neupositionierung überlagert worden, heißt es im Schreiben des Praktiker-Vorstands. Unter der Holding Praktiker AG sind einzelne Firmen wie Praktiker Deutschland, eine Servicefirma aber auch die Kette Max Bahr zusammengeführt. Ziel der Sanierung war ursprünglich der Umbau etlicher Praktiker-Filialen auf diese ertragsstärkere gelbe Marke. Praktiker sollte als Discount-Schiene mit verkleinertem Angebot dienen.