Metro Bereit für die Aufspaltung

Metro-Chef Olaf Koch (Foto) sieht den Handelskonzern gut vorbereitet für die bevorstehende Aufspaltung. „Das Unternehmen ist robust und zukunftsfähig, wir gehen nun den nächsten logischen Schritt“, sagte er bei der Präsentation der Konzernbilanz. Umsatz und Nettogewinn sind jedoch im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr zurückgegangen. Heute wurde bekannt gegeben, dass die bisherige Metro AG als künftige Ceconomy AG weiterbestehen und das Consumer Electronics-Geschäft bilden soll, während die Großhandels- und Lebensmittel-Sparte als eigenständige, börsennotierte Gesellschaft abgespalten werden und unter dem etablierten Namen Metro firmieren soll.

Donnerstag, 15. Dezember 2016 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Metro

Die Trennung der Metro Group in zwei unabhängige Gesellschaften wird den Aktionären im Verhältnis 1:1 vorgeschlagen werden. Über die Spaltung soll die Hauptversammlung der Metro AG am 6. Februar 2017 abstimmen. Der Beschluss bedarf der Mehrheit von drei Vierteln des in der Hauptversammlung vertretenen Grundkapitals der Metro AG.

Bevor die Metro am heutigen Donnerstag Details zur für Mitte nächsten Jahres geplanten Aufspaltung in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhandelsteil nannte, stellten die Düsseldorfer am Mittwoch ihre letzte Bilanz als Gesamtkonzern vor. Ungünstige Währungseffekte haben der Metro in dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 einmal mehr das Leben schwer gemacht. Der Umsatz sank dadurch um 1,4 Prozent auf 58,4 Mrd. Euro. Auf gleicher Fläche legte er leicht zu. Das Ebit vor Sonderfaktoren wuchs um 3,2 Prozent auf 1,56 Mrd. Euro. Der Nettogewinn lag jedoch mit 599 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 672 Mio. Euro. Allerdings war der Vorjahresgewinn durch den Verkauf der Kaufhof-Warenhäuser an den kanadischen Konzern Hudson's Bay aufgepolstert.

Der Umsatz von Real ging flächenbereinigt um 1,1 Prozent auf 7,5 Mrd. Euro zurück. Das Ergebnis entwickelte sich dagegen positiv. Das Ebit erreichte 103 Mio. Euro. Im Vorjahr gab es noch einen Verlust von 441 Mio. Euro. Vor Sonderfaktoren stieg das Ebit von 88 auf 100 Mio. Euro. Diese „verbesserte Wertschöpfung“ habe das Unternehmen laut Finanzvorstand Mark Frese durch die Kooperation mit PHD und Markant, durch die Schließung unrentabler Standorte und den erfolgreichen Abschluss von Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi erreicht. Dadurch sei Real bei den Lohnkosten wieder wettbewerbsfähig. Metro-Chef Koch bezeichnete das Portfolio als inzwischen „sehr sauber“, schloss aber weitere Marktschließungen nicht aus.

Das größte Geschäftsfeld, Metro Cash & Carry steigerte im Geschäftsjahr 2015/2016 den Umsatz flächenbereinigt leicht, das Ebit legte um 284 Mio. Euro auf 1,3 Mrd. Euro zu. Ein Wachstumstreiber ist das Belieferungsgeschäft, das ein Plus von 17,9 Prozent aufweist.