Tengelmann Supermarkt-Sparte belastet Jahresbilanz

Für die Unternehmensgruppe Tengelmann war 2014 „trotz der großen Belastung durch unsere Supermarkttochter Kaiser's Tengelmann unterm Strich noch ein erfolgreiches Jahr“, fasst Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe zusammen. Mit 15.710 Mitarbeitenden und 471 Supermarkt-Filialen erzielte die Kaiser's Tengelmann GmbH im Geschäftsjahr 2014 einen Nettoumsatz von 1,86 Mrd. Euro - das entspricht einem Minus von 4 Prozent.

Donnerstag, 09. Juli 2015 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

„Kaiser's Tengelmann belastet die Unternehmensgruppe Tengelmann bereits seit mehr als 15 Jahren erheblich. Die Aufgabe des Geschäftsfeldes ist deshalb unausweichlich", kommentierte Alfried Bührdel, Geschäftsführer Finanzen die angestrebte Abgabe des Geschäfts an die Edeka. Das Unternehmen hoffe im Interesse der Mitarbeiter „auf eine positive Entscheidung“ von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, kommentierte Haub den Antrag auf Ministererlaubnis, den Tengelmann und Edeka gemeinsam eingereicht hatten, um das Veto des Bundeskartellamts in Bezug auf eine Übernahme durch die Gelb-Blauen aufzuheben. „Mehr können wir zum jetzigen Stand des Verfahrens aktuell nicht sagen", so Haub.

Insgesamt erzielte die Unternehmensgruppe (72.714 Mitarbeiter) mit ihren Geschäftsfeldern Kaiser's Tengelmann, Kik, Obi, Tengelmann E-Commerce, Trei Real Estate, den Beteiligungen an Tedi und dem Edeka-Discounter Netto sowie vielen kleineren Gesellschaften 2014 einen Nettoumsatz von 8,10 Mrd. Euro und damit ein währungsbereinigtes Plus von 5,8 Prozent. Das Ebitda lag auf Vorjahresniveau, die Eigenmittelquote bei 39 Prozent. Die Entwicklung verdanke die Gruppe vor allem der Leistung des Textildiscounters Kik sowie der Baumarktkette Obi. „Aber auch unsere Beteiligungen Tedi und Netto sowie unser Immobiliengeschäft haben zu diesem positiven Ergebnis beigetragen", erklärt Haub.

2015 hält sowohl die schlechte Lage von Kaiser's Tengelmann an (5 Prozent Umsatzverlust; Preiserhöhungen von Lieferanten), als auch die ansonsten gute Lage des restlichen Unternehmens. Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld beginnt der Bau einer Studenten-Apartmentanlage mit 150 Mikro-Wohneinheiten. Die hier agierende Trei Real Estate sei nicht der verlängerte Arm des Unternehmens. Nur ca. 20 Prozent aller Vermietungen der gesamten Trei Real Estate wären innerhalb des Konzerns.

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