Woolworth Neueröffnungswelle

Die Kaufhauskette Woolworth plant in jeder deutschen Kleinstadt ein Warenhaus. „Wir wollen jede Woche eine neue Filiale eröffnen", sagt Woolworth-Chef Dieter Schindel (Foto) bei der Präsentation der Neuausrichtung.

Donnerstag, 25. November 2010 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Woolworh

Langfristiges Ziel sind 500 Märkte und 15.000 bis 20.000 Beschäftigte. Bis 2012 will die Woolworth GmbH 250 Filialen betreiben und rund 7.500 Menschen beschäftigen. Ab 2013 soll der Ausbau langsamer voranschreiten. „Jede Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern soll wieder sein Nahversorgungskaufhaus bekommen", sagt Schindel.

Das neue Konzept sieht vor, die Verkaufsfläche auf 1.000 bis 2.000 qm und die Sortimentswahl auf 6.000 Produkte zu reduzieren. Woolworths Sortiment soll künftig auf einer 3-Markenstrategie basieren: Top-Marken, Eigen- und Lizenzmarken sowie Einstiegspreis-Artikel. Von den vorherigen 50 Eigenmarken sollen nur noch zehn bestehen bleiben.

Die Deutschland-Tochter des US-Einzelhandelsriesen war 2009 insolvent gegangen. Im Sommer 2010 hatte eine Holding um Kik-Gründer Stefan Heinig und Tengelmann-Besitzer Karl-Erivan Haub 4.300 Beschäftigte und 158 von ehemals mehr als 300 Filialen übernommen. Der Firmensitz wechselte von Frankfurt/Main ins westfälische Unna. Die HH Holding um Heinig besitzt 55,5 Prozent an Woolworth, Tengelmann 30 Prozent. Das Konzept sieht eine zentrale Logistik in Unna vor. Das Preissegment bleibe im niedrigen und mittleren Bereich. „Wir wollen ein kompaktes Nahversorgungskaufhaus sein", sagt Schindel.

Seit der Übernahme hat Woolworth fünf Filialen in Berlin, München, Herne, Nordhorn und Senftenberg neu eröffnet. Bis Ende Januar sollen weitere fünf Häuser in Hamm, Unna, Karlsruhe, Gera und Hermsdorf folgen. Pro Eröffnung rechnet Schindel mit Investitionen von 450.000 Euro, die aus der eigenen Kasse bezahlt werden sollen. Die bestehenden 158 Filialen sollen mit 40 Mio. Euro renoviert werden. „Woolworth schreibt seit dem Start im Sommer schwarze Zahlen."