Karstadt Sjöstedt schmeißt hin

Nach weniger als fünf Monaten verlässt Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt das Essener Unternehmen. Sie sehe keine Basis mehr für den von ihr angestrebten Sanierungsprozess, hieß es in einer Erklärung.

Dienstag, 08. Juli 2014 - Handel-Archiv
Lebensmittel Praxis

Die ehemalige Ikea-Managerin hat ihr Amt zum 7. Juli niedergelegt. Sie habe die sehr schwierige Aufgabe bei Karstadt auch deshalb übernommen, weil ihr der Eigentümer des Unternehmens, Nicolas Berggruen, die volle Unterstützung für ihre Strategie und ihre Investitionspläne für die 83 Warenhäuser zugesagt habe. „Nach eingehender Prüfung, den Erfahrungen der letzten Monate und in genauer Kenntnis der wirtschaftlichen Rahmendaten muss ich jedoch nun feststellen, dass die Voraussetzungen für den von mir angestrebten Weg nicht mehr gegeben sind“, erklärte Sjöstedt.

„Dieser Schritt kommt für uns überraschend und in sehr schwierigen Zeiten für die Karstadt Warenhaus GmbH“, teilt Dr. Stephan Fanderl, Vorsitzender des Aufsichtsrates, mit. Die Karstadt Warenhaus GmbH werde von Chief Finance Officer Miguel Müllenbach und Arbeitsdirektor und Chief Human Resources Officer Kai-Uwe Weitz weitergeführt. „Die Organisation der Geschäftsführung werden wir gemeinsam beraten und zeitnah anpassen“, so Fanderl. Das „Handelsblatt“ spekuliert in seiner Dienstagsausgabe darüber, dass Fanderl den Chefposten am Ende notgedrungen selbst übernehmen könnte.

Medienberichten zufolge kämpft das Unternehmen trotz Sjöstedts Bemühungen, Karstadt durch eine stärker lokale Ausrichtung der Warenhäuser und eine Reduzierung der Rabatte, wieder „als Ganzes profitabel zu machen“, weiter mit Umsatzrückgängen. Auch die Ergebnisentwicklung soll unter den Planungen liegen. Karstadt selbst veröffentlicht keine Zahlen zur aktuellen Geschäftslage.