Mit den Streiks will die Gewerkschaft ihre Forderung nach 4,5 Prozent mehr Gehalt sowie einem zusätzlichen Fixbetrag von 45 Euro im Monat untermauern. Größere Kundgebungen und Protestaktionen sind wegen der Corona-Infektionsgefahr nicht geplant, wie Verdi am Freitag mitteilte.
Die Beschäftigten in beiden Zweigen des Handels hätten im Pandemiejahr hohe Mehrumsätze erwirtschaftet, erklärte Verdi am Freitag. "Dafür verdienen sie Respekt und Wertschätzung, vor allem durch Löhne und Gehälter, von denen die Menschen ihr Leben bestreiten können und nicht von Altersarmut bedroht sind", sagte Hubert Thiermeyer, der Verdi-Verhandlungsführer für den Einzelhandel gegenüber der dpa.
Die einkaufende Öffentlichkeit wird am Freitagvormittag voraussichtlich keine großen Auswirkungen spüren. Geplant sind Warnstreiks in großen Lagerhäusern mehrerer großer Einzelhandelsunternehmen. Dazu zählen laut Verdi unter anderem Lagerhäuser von Lidl in Anzing vor den Toren Münchens und von Amazon in Graben bei Augsburg. Die erste Verhandlungsrunde war Anfang der Woche ergebnislos zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber verwiesen darauf, dass viele stationäre Einzelhändler im Coronajahr keineswegs glänzende Geschäfte machten, sondern mit großen Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hatten.