Handelsverbände Fordern Lockerungen

Der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) und der Handelsverband Sachsen fordern die Wiedereröffnung der vom Lockdown betroffenen Geschäfte und warnen vor einem Massensterben in der Handelsbranche.

Mittwoch, 10. Februar 2021 - Handel
Lebensmittel Praxis
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 „Macht die Läden wieder auf!“ lautet der Appell, von Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des HBW. Der Handelsverband Sachsen fordert unter Einhaltung der Hygieneregeln weitere Lockerungen auch bei einem Inzidenzwert über 50 und eine schnelle Öffnungsperspektive.

Die Geschäfte außerhalb des Lebensmittelhandels brächten seit Beginn der Pandemie ein „immenses Sonderopfer“, die Händler brauchten jetzt klare Aussagen von politischer Seite, wie es weitergehe, sonst werde es ein Massensterben in der Handelsbranche geben, so Hagmann. Die von Bund und Land in Aussicht gestellten Finanzhilfen kämen weiterhin nicht an. „Es herrscht akute Finanznot“, sagt auch Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Sachsen, René Glaser. Bisher habe der Einzelhandel aus den Hilfsprogrammen keine oder nur eine sehr geringe Unterstützung erhalten.

Sollte die Schließung der Geschäfte über Mitte Februar hinausgehen, fordert der HBW, den Händlern zumindest die persönliche Beratung einzelner Kunden vor Ort zu erlauben, was vor allem dem beratungsintensiven Facheinzelhandel nutzen werde. Das zu erlauben, sei bereits seit langem möglich und geboten, teilte Hagmann in einer Pressemitteilung mit.

Der Handelsverband Sachsen begrüßt die Einführung des Abholsystems „Click & Collect“ ab 15. Februar in Sachsen. Der Freistaat war bisher das einzige Bundesland, in dem der Service während der Corona-Pandemie nicht erlaubt war. Für den Handel sei Click & Collect zumindest eine Möglichkeit, mit den Kunden wieder in Kontakt zu treten, so Glaser. Die Händler verfügten über sichere und kontaktlose Konzepte, etwa mit gestaffelten Zeitfenstern für die Abholung, kontaktloser Übergabe an Abholschaltern oder bargeldloser Bezahlung. Glaser: „Der sächsische Einzelhandel ist somit im Hinblick auf ,Click & Collect‘ gerüstet.“