Corona Harter Lockdown belastet Innenstädte erheblich

Der harte Corona-Lockdown in Deutschland ab Mittwoch führt aus Sicht des Deutschen Städtetags zu erheblichen Belastungen für die Innenstädte. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine höhere Unterstützung des Handels.

Montag, 14. Dezember 2020 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Der Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte, die Probleme beim Einzelhandel in den Innenstädten seien älter als das Virus, sie hätten sich in diesem Jahr verschärft. "Deshalb stellt sich umso dringender die Frage, wie die Innenstädte attraktiver gestaltet werden können. Diese Debatte müssen wir im neuen Jahr zwischen allen Akteuren fortsetzen. Vorrang hat jetzt die finanzielle Hilfe für die Betroffenen, die Bund und Länder zugesagt haben. Sie muss schnell kommen." Zum Eindämmen der sich weiter stark ausbreitenden Corona-Pandemie wird das öffentliche und private Leben in Deutschland von Mittwoch an drastisch heruntergefahren. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Sonntag beschlossen, dass vom 16. Dezember bis zum 10. Januar der Einzelhandel mit Ausnahme der Geschäfte für den täglichen Bedarf schließen muss. Dedy sagte, Bund und Länder hätten die Notbremse gezogen und Punkte verabredet, die hart, aber richtig seien. Der Beschluss sei ein Signal der Entschlossenheit und Geschlossenheit im Kampf gegen das tückische Virus.  Der Einkauf in den Zentren werde fast zum Erliegen kommen, sagte Dedy. "Die Einschränkungen für Gastronomie, Hotels, Sport und Kultur waren bereits schmerzhaft und dauern an. Doch es gibt jetzt keine Alternative dazu, Kontakte zu reduzieren. Es kommen auch wieder bessere Zeiten. Wir lassen uns durch Corona nicht die Innenstädte kaputt machen." Den Konsum von alkoholischen Getränken im öffentlichen Raum zu untersagen, sei ein klares Signal, so Dedy.

Die wegen des harten Lockdowns ausgeweiteten Corona-Finanzhilfen für betroffene Unternehmen sind aus Sicht des Einzelhandels noch immer zu gering. "Die bisher vorgesehenen Gelder reichen bei weitem nicht aus, um eine Pleitewelle in den Innenstädten zu verhindern", kritisiert der Handelsverband Deutschland (HDE) die jüngsten Beschlüsse von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder. Der HDE fordert für den Dezember die gleiche Unterstützung, die bereits die seit Anfang November geschlossene Gastronomie erhält. Die Überbrückungshilfen alleine reichten nicht aus, um die betroffenen Handelsunternehmen zu retten. Angesichts des harten Lockdowns ab Mittwoch kündigte die Bundesregierung am Sonntag eine umfassende Ausweitung der Corona-Finanzhilfen für Unternehmen an. Konkret soll bei der Überbrückungshilfe III, die ab Januar gilt, der Höchstbetrag von 200.000 Euro auf 500.000 Euro erhöht werden. Der maximale Zuschuss ist demnach geplant für direkt und indirekt von Schließungen betroffene Unternehmen. Die Kosten der erweiterten Überbrückungshilfe III werden während eines Monats mit angeordneten Schließungen auf mehr als elf Milliarden Euro geschätzt. Der seit Wochen weitgehend geschlossenen Gastronomie sollen 75 Prozent des entgangenen Umsatzes erstattet werden.