Handelsverband Deutschland Fordert Kurskorrektur bei Plastiktüten

Der Handel fordert eine Aussetzung des Plastiktüten-Verbots. Man habe das ursprüngliche Ziel bereits übererfüllt.

Donnerstag, 07. Mai 2020 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte bereits im Jahr 2016 eine Vereinbarung mit dem Bundesumweltministerium geschlossen, um Plastiktüten zu reduzieren.

Dadurch verringerte sich der Verbrauch in Deutschland auf zuletzt 20 Plastiktüten pro Einwohner und Jahr. „Damit haben wir das Ziel der EU, den Plastiktütenverbrauch bis zum Jahr 2025 auf 40 Tüten pro Einwohner zu verringern, bereits übererfüllt. Ein Komplettverbot von leichten Kunststoff-Tragetaschen ist daher nicht nur unnötig, sondern auch aus Umweltgesichtspunkten gänzlich kontraproduktiv, da umweltfreundlichere Alternativen fehlen“, so Benjamin Peter, Referent für Umweltpolitik beim HDE. Das Bundesumweltministerium plant momentan, dass das Verbot der Plastiktüten sechs Monate nach Verabschiedung des Gesetzes greifen soll.

Das trotz des „großen Erfolges der Selbstverpflichtung“ kam das diskutierte Verbot für den Handel unerwartet. Deshalb liegen nach heutigem Stand noch über 200 Millionen Plastiktüten als Vorrat in den Handelslagern. Wenn Händler gezwungen wären, ihre Restbestände zu vernichten, wäre dies aus ökologischer Sicht nicht zielführend und gerade mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Situation untragbar. Daher fordert der HDE eine Aussetzung des Verbotes.