Lokaler Einzelhandel Kunden kaufen bewusst stationär

Konsumenten haben die Befürchtung, dass stationäre Geschäfte die Krise nicht überdauern werden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, kaufen viele Deutsche bewusst im stationären Handel ein, so der Corona Consumer Check des Instituts für Handelsforschung IFH Köln.

Mittwoch, 22. April 2020 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Andrea Kurtz

Seit dem 20. April dürfen Geschäfte im stationären Handel unter 800 Quadratmetern wieder für öffnen. Ein Schritt, den viele Kunden unterstützen wollen: So waren zum Zeitpunkt der Befragung in der vergangenen Woche 67 Prozent der Befragten besorgt um die Zukunft der stationären Geschäfte und gaben an, weiterhin bei ihren lokalen Anbietern zu kaufen. Vor vier Wochen stimmten dieser negativen Einschätzung für den stationären Einzelhandel erst 59 Prozent zu.

Den Konsumenten ist die kritische Situation für den lokalen Einzelhandel bewusst. Daraus folgt bei 66 Prozent der Deutschen die Bereitschaft, trotz der Krise weiter bei lokalen Händlern einzukaufen. Dabei verrät der detaillierte Blick auf die Zielgruppen: Die 30 bis 49-Jährigen kaufen am wenigsten weiter bei lokalen Händlern (54 Prozent), ältere Menschen über 70 Jahre am meisten (74 Prozent).

Viele stationäre Händler versuchen, ihre Kunden mit neuen Angeboten und Services zu erreichen. Dabei kristallisiert sich die Vernetzung von Online und stationärem Kauf wie bei Click & Collect-Angeboten als besonders verbreitet heraus: 37 Prozent der Befragten haben dieses Angebot bereits wahrgenommen. Auch um die Existenz von Lieferservices von Geschäften wissen bereits 35 Prozent. Weniger wahrgenommen werden bis dato Gutscheinangebote (31 Prozent), Rabatte oder Telefonservices (je 30 Prozent). Die vielfältigen, neuen Maßnahmen und Angebote von lokalen Händlern werden allerdings erst von einem Drittel der Befragten wahrgenommen.