HDE zu Ladenöffnungen Faire Regelungen für alle gefordert

Der Einzelhandelsverband HDE hat angesichts der Wiederöffnung erster Geschäfte an diesem Montag eine faire Lösung für die gesamte Branche gefordert. „Vielen Händlern helfen die getroffenen Beschlüsse zur schrittweisen Wiedereröffnung der Läden und Geschäfte nicht weiter“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth (Foto) der Deutschen Presse-Agentur.

Montag, 20. April 2020 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: HDE/Die Hoffotografen

Nötig sei laut HDE eine für alle Händler faire Regelung, die für Unternehmen und Kunden auf den ersten Blick transparent sei. Genth appellierte an Bund und Länder, die Beschlüsse zu ersten Lockerungen zu überdenken und entsprechend anzupassen.

Von diesem Montag an dürfen erstmals seit der angeordneten Schließung in der Corona-Krise gewisse Läden wieder öffnen. Ausgenommen sind Geschäfte mit einer Ladenfläche von mehr als 800 Quadratmetern.

Darauf hatten sich Bund und Länder geeinigt. Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchhandlungen dürfen ungeachtet ihrer Größe öffnen. Doch nicht in allen Bundesländern kann zum Wochenstart geshoppt werden. In Bayern, Berlin, Thüringen und Brandenburg dürfen Geschäfte später öffnen.

Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) plädiert für verkaufsoffene Sonntage, um den Einzelhandel zu stärken und die Verluste ein Stück weit aufzufangen. „Wir müssen sofort das Sonntagsöffnungsverbot für Geschäfte lockern“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montag).

Genth kritisierte vor allem die Verknüpfung von Ladenöffnung und Verkaufsfläche, die Grenze von 800 Quadratmetern sei willkürlich und führe zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen. Zudem seien Kunden verunsichert, Händler müssten teils „zusehen, wie der Nachbar wieder aufmacht – nur, weil der ein paar Quadratmeter weniger Verkaufsfläche hat“.

Der Flickenteppich aus unterschiedlichen Regeln in den Bundesländern sorge für zusätzliche Verwirrung und Verwerfungen: „Auch in einem föderalen Staat wie der Bundesrepublik muss in einer solchen Krisenlage maximale Abstimmung zwischen Bund und Ländern das Gebot der Stunde sein.“