Metro AG In den roten Zahlen

Kurz vor dem Verkauf der Supermarktkette Real sorgen bei Noch-Mutterkonzern Metro im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 weitere Wertberichtigungen für rote Zahlen. Zum ausgehandelten Vertrag zum Real-Verkauf mit dem Konsortium um Finanzinvestor SCP und Immobilieninvestor X-Bricks sollen die Gremium noch am heutigen Donnerstag ihre Zustimmung geben, sagte Metro-Chef Olaf Koch (Foto) bei der Präsentation der Quartalszahlen.

Donnerstag, 13. Februar 2020 - Handel
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Bildquelle: Metro AG

Nach dem Verkauf soll die Supermarktkette mit aktuell rund 34.000 Beschäftigen zerschlagen werden. Zwar wollen die Käufer einen Kern von 50 Real-Märkten für mindestens 24 Monate weiter betreiben. Der größte Teil der Filialen soll jedoch an andere Händler wie Edeka oder Kaufland verkauft werden. Von den neuen Betreibern werde die Zusicherung erwartet, Real-Mitarbeiter weiter zu beschäftigen, sagte Koch. Filialen ohne Zukunftsperspektiven sollen geschlossen werden. Rund 30 der noch bestehenden 276 Real-Märkte sollen geschlossen werden, sagte Olaf Koch. Die Übergabe von Real soll bis Mitte 2020 vollzogen sein.

Im wichtigen Weihnachtsquartal, dem ersten im Geschäftsjahr 2019/2020, stand bei Metro unterm dem Strich ein Verlust von 34 Millionen Euro. Die Wertberichtigungen auf Real bezifferte der Konzern auf 237 Millionen Euro.

Durch den Verkauf von Real erwartet Olaf Koch einen Nettomittelzufluss von etwa 300 Millionen Euro. Das sind rund 200 Millionen Euro weniger als noch vor einigen Monaten erhofft. Hier mache sich unter anderem die Geschäftsentwicklung bei Real in den vergangenen Monaten bemerkbar, sagte er.

Im fortgeführten Geschäft – also ohne Real und ohne das ebenfalls vor einem Verkauf stehende chinesische Geschäft – sank der Gewinn des Handelsriesen in den drei Monaten per Ende Dezember um knapp 30 Prozent auf 121 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) ohne Immobilienverkäufe nahm leicht um 0,6 Prozent auf 526 Millionen Euro ab. Die Jahresprognose wurde vom Unternehmen bestätigt.