Amazon Neue Stellen – und neuer Streik

Amazon will in seinen bundesweit mehr als 35 Standorten bis Ende 2019 mehr als 2.800 neue, unbefristete Arbeitsplätze schaffen. Deutschland-Chef Ralf Kleber wirbt unter anderem mit „exzellenter Bezahlung“. Daran glaubt die Gewerkschaft Verdi nicht. Sie hat an mehreren Amazon-Standorten für Streiks zum heutigen Aktionstag „Prime-Day“ aufgerufen.

Montag, 15. Juli 2019 - Handel
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Amazon kündigte außerdem noch für dieses Jahr die Eröffnung des 13. Logistikzentrums in Mönchengladbach an. Damit steige die Zahl der Mitarbeiter auf deutlich über 20.000, so das US-Unternehmen.

Verdi fordert von dem Online-Händler die Bezahlung nach den Tarifen des Einzelhandels, Amazon sieht sich dagegen als reiner Logistiker. Der US-Händler bezahlt seinen Mitarbeitern in den Logistikzentren in Deutschland nach eigenen Angaben mindestens 10,78 Euro brutto die Stunde. Nach zwei Jahren gebe es im Schnitt ein Monatsgehalt von 2.397 Euro inklusive weiterer Extras wie betriebliche Altersversorgung und subventionierte Kantinen. Laut Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung verdient eine Verkäuferin im Einzelhandel mit Tarifbindung im Schnitt 2.050 Euro.

Nach Verdi-Angaben wurde am Montagmorgen an den sieben Amazon-Standorten in Werne und Rheinberg in Nordrhein-Westfalen, Leipzig, Graben bei Augsburg, Koblenz sowie an den zwei Standorten im osthessischen Bad Hersfeld gestreikt. Ein Amazon-Sprecher sagte, der operative Betrieb laufe dennoch ohne Einschränkungen.