„Die ganze Familie Feneberg beteiligt sich mit einem deutlich zweistelligen Millionenbetrag an der Restrukturierung“, sagt Geschäftsführer Hannes Feneberg laut Presseberichten. Gemeinsam mit seinem Bruder Christof leitet er das Unternehmen.
Unterstützt durch das Beratungsunternehmen BDO, wurde mit dem Betriebsrat einen Gehaltsverzicht ausgehandelt. Dieser betreffe allerdings nicht die unterste Einkommensstufe sowie die Auszubildenden. Je nach Verdienst müssen die anderen Mitarbeiter auf Beträge zwischen 3,2 und 4,3 Prozent ihres monatlichen Bruttogehalts verzichten. Ab 2020 gibt es kein Urlaubsgeld mehr, auch Prämienzahlungen fallen weg. Das Weihnachtsgeld wird allerdings weiter gezahlt. Die Hausbank gibt zusätzliche Kredite für den Umbau des Unternehmens.
Mit Lieferanten wurden zudem längere Zahlungsziele vereinbart. Davon ausgenommen sind allerdings die 600 regionalen Produzenten der „Von-hier-Produkte“. Ihre Verträge bleiben nach dem Bericht der „Allgäuer Zeitung“ bestehen.
Einschnitte gibt es auch bei den Betriebsrenten. Etwa 70 Millionen Euro an Rückstellungen belasteten die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr. Im Gespräch sei zudem die Auslagerung von Leistungen wie etwa Logistik oder die IT. Diese könnten teilweise zur Edeka nach Landsberg verlagert werden. „Am Hauptsitz in Kempten wird die Zahl der Mitarbeiter sinken, es ist aber kein massiver Stellenabbau geplant. Wir versuchen, so viel wie möglich durch Fluktuation zu erreichen, es wird aber wohl auch betriebsbedingte Kündigungen geben müssen“, sagt Hannes Feneberg. Er stellt in der „Allgäuer Zeitung“ noch einmal klar: „Die Kooperation mit der Edeka hilft uns, als Feneberg selbstständig zu bleiben.“
Bereits aufgegeben wurde der Online-Handel: Wegen zu hoher Kosten war das Engagement in München im Oktober 2018 eingestellt worden. Hannes Feneberg plant laut „Allgäuer Zeitung“ moderates Wachstum: „15 neue Märkte sind in Planung, darunter sind auch fünf bestehende, die wir verlagern möchten. Die Umstrukturierung und die Neueröffnungen werden in den nächsten vier bis fünf Jahren etwa 70 bis 80 Millionen Euro kosten.“