Metro Verhandelt mit Redos über Real-Verkauf

Der Handelskonzern Metro verhandelt exklusiv mit einem vom Immobilieninvestor Redos geführten Konsortium über den Verkauf von Real. Auf das SB-Warenhausgeschäft müssen die Düsseldorfer zuvor nochmals 385 Millionen Euro abschreiben.

Donnerstag, 09. Mai 2019 - Handel
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Bildquelle: Metro AG

Das Rahmenkonzept sehe vor, Real als Ganzes an Redos zu veräußern, sagte Metro-Chef Olaf Koch. Das Redos-Konzept habe das Management am meisten überzeugt. Es basiere „sowohl auf umfangreichen Investitionen als auch auf einer Anpassung des Filialnetzes“. Metro würde demnach zunächst am operativen Geschäft von Real mit 24,9 Prozent beteiligt bleiben, könnte jedoch nach drei Jahren eine sogenannte Put-Option ziehen. Koch beziffert den Unternehmenswert von Real auf 1 Milliarden Euro und erwartet, dass durch den Verkauf 500 Millionen Euro in die Kasse der Metro fließen. Das finanzielle Risiko durch die Minderheitsbeteiligung sei „klar limitiert“. Nun soll zwölf Wochen lang verhandelt werden, um zu einem Abschluss zu kommen. Ziel sei es, im Sommer zu einem Vertragsabschluss zu kommen.

Abschreibungen auf Real haben den Handelskonzern Metro im zweiten Geschäftsquartal tief ins Minus gedrückt. Unter dem Strich belief sich der Verlust auf 459 Millionen Euro, teilte der Konzern mit. Auf das SB-Warenhausgeschäft schrieb Metro 385 Millionen Euro ab.

Aber auch im fortgeführten Geschäft ohne Real verzeichnete Metro einen Verlust. Der operative Gewinn (Ebitda) sank bereinigt um Erträge aus Immobilienverkäufen um ein Viertel auf 83 Millionen Euro. Dabei belastete weiterhin ein schwieriges Geschäft in Russland sowie Kosten für die IT und die Digitalisierung das Ergebnis. Negativ wirkte sich auch die Schwäche der russischen sowie türkischen Währungen aus. Das Deutschland-Geschäft verzeichnete im zweiten Quartal sogar rote Zahlen, was Metro mit der Verschiebung des Ostergeschäfts begründete. Insgesamt stieg der Umsatz leicht um 0,2 Prozent auf knapp 6,8 Milliarden Euro.