EU/Singapur Attraktive Märkte

Mit dem vom EU-Parlament bestätigten Handelsabkommen mit Singapur eröffnen sich auch für Lebensmittelexporteure und international agierenden Handelsketten der EU neue Absatzmärkte auf dem südostasiatischen Inselstaat.

Mittwoch, 20. Februar 2019 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: EU/LP-Archiv

Internationale Spezialitäten aus Europa stehen hoch im Kurs. Vor allem Fleisch,- Wurst- und Käsespezialitäten treffen auf hohes Verbraucherinteresse in Südostasien.

Nach dem zum 1. Februar in Kraft getretenen Wirtschaftsabkommen mit Japan (Jefta), steuert die EU - ebenfalls in diesem Jahr - den Kurs auf ein Handelsabkommen mit dem asiatischen Tigerstaat Singapur an. Das Europäische Parlament stimmte dem Handelsabkommen zu, das ein Wegfall der noch bestehenden Zölle zwischen der EU und dem südostasiatischen Inselstaat bedeutet.Singapur ist für die EU von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Der kleine Insel- und Stadtstaat Singapur ist geographisch gesehen nur ein Zwerg – aus wirtschaftlicher Sicht bereits ein Riese.

Singapur ist für die EU von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Das Land steht auf Platz 14 der EU-Handelspartner und ist der größte Wirtschaftspartner Europas in Südostasien. 2017 wurden laut EU-Kommission Waren im Wert von 53,3 Milliarden Euro zwischen der EU und Singapur gehandelt. Die EU exportierte demnach Waren im Wert von 33,16 Milliarden Euro und importierte Waren im Wert von 20,14 Milliarden Euro.

Zu den wichtigsten Exportgütern zählen Kraftfahrzeuge und Maschinen, zu den wichtigsten Importgütern chemische und pharmazeutische Erzeugnisse. Binnen fünf Jahren sollen nun die EU-Zölle für Waren aus Singapur abgeschafft werden. Umgekehrt sollen die Zölle auf EU-Ausfuhren, beispielsweise für Bier, beseitigt werden.

Aber auch für den Lebensmittel-Import und –Export aus der EU öffnen sich neuen Märkte. So bietet die Anerkennung von hunderten „geographischer Herkunftsbezeichnungen“ europäischen Lebensmittelherstellern erhebliche Exportchancen. So stehen Getränke und Lebensmittel wie Wein, Perlweine und Spirituosen aber auch Wurst-, Schinken und Käsespezialisten ganz oben auf der Wunschliste der Verbraucher in den Tigerstaaten Südostasiens.

Spanische Schinkenhersteller haben den Markt Singapur mit ihren Spezialitäten bereits erobert seit geraumen Jahren. Künftig werden auch Schwarzwälder Schinken oder italienischer Parmaschinken bei den Einkäufern von Supermärkten und Restaurants im Tigerstaat Singapur ganz oben auf den Einkaufslisten stehen. Der Singapurmarkt gilt als Brückenkopf für den südostasiatischen Raum. Internationale kulinarische Köstlichkeiten treffen zunehmend auf steigende Verbraucherwünsche.

Thomas A. Friedrich, Brüssel