Viele Handelsketten hatten bereits mit der Einführung eigener Kennzeichnungssysteme in Sachen Tierhaltung begonnen. Im Dialog mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hatten sich die Unternehmen bereits im Mai 2018 dazu bereit erklärt, die bestehenden Kennzeichnungen zu vereinheitlichen, um dem Verbraucherwunsch nach mehr Transparenz nachzukommen.
Mit der „Haltungsform“ wird ein Überblick gegeben, wie die Tiere, von denen das Fleisch des jeweiligen Produktes stammt, gehalten wurden. Das System besteht aus vier Stufen und ordnet bestehende Qualitäts-, Tierwohl- und Bio-Siegel für Schweine, Geflügel und Rinder in diese Stufen ein.
Die erste Stufe „Stallhaltung“ entspricht lediglich den gesetzlichen Anforderungen. Fleisch, das mit der Stufe 2 „Stallhaltung plus“ gekennzeichnet ist, sichert den Tieren unter anderem mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial. Stufe 3 „Außenklima“ garantiert den Tieren noch mehr Platz und Frischluft-Kontakt. Bei Stufe 4 „Premium“ haben sie außerdem Auslaufmöglichkeiten im Freien. Bio-Fleisch wird in diese Stufe eingeordnet.
Die Organisation des Systems erfolgt über die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung (Trägerin der ITW). Es sei so konzipiert, dass es grundsätzlich mit der geplanten staatlichen Tierwohlkennzeichnung vereinbar ist.
Zu finden sei die Kennzeichnung künftig bei Aldi, Rewe, Penny, Edeka, Netto Marken-Discount, Kaufland, und Lidl.