Metro/Ceconomy Kretinsky kauft mehr Aktien

Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky baut seinen Anteil am deutschen Groß- und Einzelhandelskonzern Metro weiter aus. Mit seinem Kompagnon Patrik Tkac sicherte er sich den Zugriff auf neun Prozent der Metro-Aktien, die bisher von der Elektronikkette Ceconomy gehalten wurden. „Damit werden wir zum strategischen Investor bei der Metro AG“, sagte Kretinsky.

Freitag, 21. September 2018 - Handel
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Artikelbild Kretinsky kauft mehr Aktien
Bildquelle: Metro Group

Bereits im August hatte Kretinsky überraschend 7,3 Prozent der Metro-Stammaktien übernommen. Diese waren bis dahin vom Duisburger Familienkonzern Haniel gehalten worden. Außerdem erhielt er von Haniel eine Option auf den Kauf der restlichen 15,2 Prozent.

Nutzt der tschechische Milliardär all seine Kaufoptionen, kann er seinen Anteil an dem Unternehmen – zu dem neben den Metro-Großmärkten derzeit auch noch die kürzlich zum Verkauf gestellte Supermarktkette Real gehört – auf mehr als 30 Prozent steigern. Damit wäre die Schwelle überschritten, ab der ein Übernahmeangebot für die gesamte Metro-Gruppe unterbreitet werden müsste.

Ceconomy verkauft in einem ersten Schritt zunächst eine rund 3,6-prozentige Beteiligung an der Metro an Kretinsky. Gleichzeitig vereinbarten beide Seiten jedoch auch eine Option für den Kauf eines weiteren 5,4-prozentigen Metro-Aktienpakets. Diese werde «“oraussichtlich innerhalb der kommenden neun Monate ausgeübt“, kündigte Ceconomy an.

Ceconomy hatte die Aktien bei der Aufspaltung der „alten“ Metro in einen Lebensmittelhändler und einen Elektronikhändler als „Mitgift“ erhalten.

Kretinsky herrscht über ein großes Firmenimperium. Zu seiner Energie- und Industrie-Holding (EPH) gehört etwa die frühere Vattenfall-Braunkohle-Sparte in Ostdeutschland. Zu seinen konkreten Plänen für die Metro wurde zunächst nichts bekannt.