Drogenbeauftragte Fordert höhere Preise für Bier und Schnaps

Nach der Veröffentlichung des neuen „Jahrbuchs Sucht“ hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (Foto), laut Medienberichten höhere Preise für Bier und Schnaps in Deutschland gefordert. Man sollte demnach darüber sprechen, ob Preise von weniger als 20 Cent für einen halben Liter Bier oder weniger als vier Euro für Spirituosen sein müssen.

Donnerstag, 29. März 2018 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Elaine Schmidt

Der Alkoholkonsum in Deutschland ist demnach laut den jüngsten Zahlen für 2016 leicht gesunken, um rund ein Prozent. Damit setzte sich ein Trend aus den vergangenen Jahren fort. Grund für eine Entwarnung sei das aber nicht, so die Autorendes „Jahrbuchs Sucht“: Der Verbrauch habe sich nur von extrem hoch auf sehr hoch reduziert.

Insgesamt lag der Konsum an alkoholischen Getränken 2016 im Schnitt bei knapp 134 Litern pro Kopf, heißt es weiter. Das entspreche einer gut gefüllten Badewanne. Mit den Getränken habe jeder Bürger ab 15 Jahren 9,5 Liter reinen Alkohol aufgenommen, einen Eimer voll. Davon gingen fünf Liter auf den Konsum von Bier zurück, 2,3 Liter auf den Konsum von Wein, 1,8 Liter auf Spirituosen und 0,4 Liter auf Schaumwein, so die Erhebung.

Auch zum Verbrauch von Tabakwaren mach das Jahrbuch Angaben, er ist seit 2017 demnach leicht gestiegen. Grund dafür sei vor allem eine Zunahme beim Pfeifentabak. Hier sei der Konsum im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel auf 3245 Tonnen angestiegen (ein Plus von 28,7 Prozent).

Allerdings hätten die Deutschen auch etwas mehr Zigaretten konsumiert: Waren es im Jahr 2016 noch rund 75 Milliarden Zigaretten, lag der Verbrauch 2017 bei 75,8 Milliarden Stück – eine Zunahme von 1,1 Prozent. Der Verbrauch von Zigarren und Zigarillos hingegen sei um rund sieben Prozent zurückgegangen.

Das „Jahrbuch Sucht“ stellt jedes Jahr Statistiken zu legalen und illegalen Drogen in Deutschland zusammen und ergänzt sie mit eigenen Daten zur Suchthilfe.